Igeln helfen

Igeln helfen

Igel wünschen sich einen Unterschlupf, in dem sie in der warmen Jahreszeit am Tag schlafen können (Igel sind nachtaktiv) sowie ausreichend Futter (z.B. Laufkäufer, Ohrwürmer, Raupen, Schnecken, Würmer, Engerlinge, Spinnen) und Wasser. Außerdem brauchen sie einen geschützten Platz, um ihre Babys großzuziehen und um sich für den Winter „einzuigeln“. Alles ruhig und sicher, wie es das kleine Tier mit den kurzen Beinen braucht. Müsst ihr doch mal einen Komposthaufen oder ein Holzlager umschichten, macht bitte vorsichtig. Vielleicht versteckt sich ein Igel darin.

Zwischen Hecken, Büschen und Staudenbeeten fühlt sich der Igel pudelwohl. Je naturnaher und abwechslungsreicher ein Garten ist, desto besser. Igel fressen Würmer und Insekten und sind gleichzeitig keine Gefahr für unser Obst und Gemüse. Sie räumen für uns die Schädlinge weg. Einfach so!

Das Igel-Jahr

Das Stacheltier verschläft die fünf bis sechs Monate der kalten Jahreszeit. Im Winter schlägt sein Herz nur wenige Male pro Minute. Jede Störung kostet Energie. Deshalb lasst ihr im Winter am besten die Finger von allen Bereichen, in denen ein Igel überwintern könnte. Sobald es im Frühling warm genug wird, wachen die Igel auf und gehen auf Nahrungssuche. Im Sommer paaren sie sich, der Nachwuchs kommt im August/September auf die Welt.

Igel füttern - nur im Ausnahmefall!

Dass es Zeit für den Winterschlaf wird, merken Igel normalerweise daran, dass das Futter knapp wird. Falls ihr füttert, hört im Spätherbst damit auf, um ihren natürlichen Rhythmus nicht zu stören. Von einer Ganzjahresfütterung raten Naturschützer ab. Igel sind Wildtiere und haben es drauf, sich selbst zu versorgen. Direkt vor und nach dem Winterschlaf päppelt ihr sehr magere Igel durch mit Haferflocken gemischtes Katzen-Feuchtfutter ohne Gelee oder spezielles Igel-Trockenfutter auf. Hundefutter eignet sich nicht.

So bietet ihr Igeln ein gutes Winterquartier:

Lasst in einer ruhigen Gartenecke einen großen Haufen Laub und Reisig liegen, in den sich der Igel zum Überwintern verkriechen kann. Auch zwischen alten Baumwurzeln und in hohlen Baumstämmen baut er sich sein Winternest. Schwierig in eurem Garten? Dann stellt spätestens im Oktober das Wildgärtner Freude Igelhaus von Neudorff auf (empfohlen vom NABU). So könnt ihr Igeln in eurem Garten helfen und Ihnen einen Schlafplatz geben.

Ein Fertighaus für den Stachelritter

Das Wildgärtner Freude Igelhaus von Neudorff besteht aus zertifiziertem Holz. Es kommt als sechsteiliger Bausatz inklusive Werkzeug zu euch. Kinderleicht zu montieren – versprochen! Das abgeschrägte Dach aus witterungsbeständigem Material schützt das Innere vor Feuchtigkeit und Regen, der Labyrinth-Eingang hält Katzen und andere Eindringlinge fern. Das Wildgärtner Freude Igelhaus besitzt keinen Boden, damit sich kein Ungeziefer darin ansiedeln kann.

Stellt es auf ein Sand- oder Kiesbett, damit das Holz schneller abtrocknet als in dauerfeuchter Erde. Wer das Igelhaus zusätzlich vor Witterungseinflüssen schützen will, kann es mit Leinöl oder natürlichem Holzschutzmittel einlassen.

8 weitere Wege, um Igel effizient zu helfen

  • Baut keine Zäune aus biegsamen Maschendraht in eurem Naturgarten. Darin verfangen sich die stacheligen Tiere allzu leicht. Gleiches gilt für Vogelschutznetze. Bringt sie hoch an, damit sich kein Igel darin verheddern kann.
  • Lasst Lücken im Zaun, damit die Igel zwischen den Gärten umherwandern können.
  • Stellt bei Hitze und Trockenheit flache Wasserschalen am Boden auf, damit die Igel etwas zum Trinken finden. Keine Milch geben! Milch macht Igel krank.
  • Schaltet den Mähroboter nie in der Dämmerung oder nachts an. Er könnte Igelbeine verletzen.
  • Lasst wenigstens in den Gartenecken das Gras ein bisschen höher wachsen.
  • Verwendet ausschließlich igelfreundliche Pflanzenschutzmittel, zum Beispiel Ferramol Schneckenkorn* oder Spruzit Schädlingsfrei*,°.
  • Düngt mit organischen Düngemitteln, wie unseren Azet Düngern.
  • Verzichtet auf Laubsauger, Laubbläser und Schlagfallen gegen Ratten- oder Mäuse. Wenn diese wie vorgeschrieben verdeckt ausgelegt werden, stellen sie kein Problem für Igel dar.

Igel gefunden! Was jetzt?

Checkt als erstes, ob der Igel eure Hilfe braucht. Kranke Igel sind oft am Tag unterwegs. Sie liegen schwach da, torkeln herum oder rollen sich nicht ein. Helft, wenn ihr Wunden seht, die durch Unfälle oder Bisse entstanden sind. Auch Igeln, die nach Wintereinbruch noch unterwegs sind, solltet ihr helfen, genau wie verwaisten Igel-Säuglingen.

Packt den Igel vorsichtig ein und bringt ihn zu einer Igelstation oder einem Tierarzt. Wer Igeln helfen will, muss sich informieren! Detaillierte Anleitungen und Adressen gibt es im Internet hier zu finden. Ziel jeder Hilfe ist es, das Tier bald in die Natur zu entlassen.

Ihr wollt noch mehr Ideen, wie ihr Tieren im Garten helfen könnt? Hört in unseren Podcast rein!

Tieren im Garten helfen

Podcast: Folge 10

Was kann ich im Garten für Igel tun? Wo sind mögliche Gefährdungsstellen für Wildtiere im Garten? Was ist Lichtverschmutzung? Und kann ich auch was für Fledermäuse tun? Darüber unterhalten sich Paula und Sabine.

Jetzt reinhören