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Name: Barbara
Beitrag vom: 13.06.2022
Meine Feigenblätter sehen grau und wie mit Spinnmilben befallen aus. Was kann das sein und was kann ich tun?
Name: Neudorff
Beitrag vom: 14.06.2022
Hallo Barbara,

die Feige wurde vermutlich vom Spreizflügelfalter geschädigt.
Diese Mottenart wurde etwa 2010 in Mitteleuropa eingeschleppt und konnte sich hier etablieren. Der aus dem Mittelmeerraum stammende Schmetterling ist hellbraun mit weißem Kopf und Beinen. Die Raupen werden 2 cm lang und sind hellgrün, schwarz gepunktet.
Es gibt in der Regel 2 Faltergenerationen, die im Juni/Juli und im August auftreten. Die letzte Generation überwintert am Strauch. Die Raupen ernähren sich vor allem von Feigenblättern (Feigenfrüchte werden selten geschädigt), wo sie, durch ein Gespinst geschützt, einen Schabefraß verursachen. Die in den Gespinsten hängenden Kügelchen, die fälschlicherweise oft für Eier gehalten werden, sind Kotkrümel der Raupe. Zur Verpuppung rollt sie sich im Blatt ein.

Schneiden Sie zunächst die Gespinste raus.
Zur Bekämpfung spritzen Sie mit Spruzit AF Schädlingsfrei*,°*(Pfl.Reg.Nr.3148). Spruzit*,° ist gegen saugende Insekten (wie Läuse und Zikaden) zugelassen, hat aber eine ausgezeichnete Nebenwirkung gegen Käfer, Blattwespenlarven und Raupen.
Spruzit*,° enthält als Wirkstoffe Natur-Pyrethrum und Rapsöl.
Die Spritzung erfolgt in den Abendstunden bei Temperaturen unter 25°C. Benetzen Sie die Pflanzen gründlich von allen Seiten. Die Behandlung wird nach einer Woche wiederholt.


Nähere Informationen zur Anwendung der empfohlenen Produkte entnehmen Sie bitte dem Packungsaufdruck. Bitte beachten Sie die dort gemachten Angaben.

*Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Ggf. Warnhinweise- und Symbole in der Gebrauchsanleitung beachten.

Freundliche Grüße
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Sabine Aulich
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Name: Sabine
Beitrag vom: 13.06.2023
Guten Tag, ich habe dasselbe Problem und noch ein paar Fragen:

Hat die Behandlung mit diesem Mittel Einfluss auf die Früchte, die ja bereits jetzt am Baum ausgebildet werden? Im Sinne von: bedenkenlos verzehrbar/ ohne Rückstände für den Menschen?
Und wie sieht es mit Bienen aus?

Und die zweite Frage: ich habe gelesen, dass gegen diesen Schädling, dasselbe Mittel hilft, das gegen den Buchsbaumzündler eingesetzt wird (Spritzmittel mit dem bakteriellen Wirkstoff Bacillus thuringiensis subspecies aizawai). Was ist Ihre Meinung?

Wir sind Imker und suchen daher ein Mittel, das auf jeden Fall bienenverträglich ist.

Danke für eine Rückmeldung
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 13.06.2023
Hallo Sabine,

die zwar essbaren Feigen gelten in Deutschland und Österreich trotzdem als Zierpflanzen, da sie bei uns nicht für die Fruchtgewinnung kultiviert werden (es gibt hier keinen professionellen Anbau, im Mittelmeerraum hingegen schon). Da sie hier als Zierpflanzen gelten, gibt es keine Untersuchungen zur Wartezeit bis zum Verzehr, das gilt für alle in Deutschland und Österreich zugelassenen Spritzmittel. Nach einer Spritzung dürfen Sie demnach aus juristischen Gründen die Früchte nicht mehr essen.

Spruzit Schädlingsfrei*,°* ist von den Behörden als B4 (nicht bienengefährlich) eingestuft worden. Kommt eine Biene jedoch mit dem feuchten Spritzbelag in Kontakt, würde sie absterben. Sobald der Belag trocken ist, besteht keine Gefahr mehr. Insofern sollte abends gespritzt werden. Spruzit*,° ist auch an verschiedenen Obst- und Gemüsekulturen zugelassen und wird auch im Ökolandbau eingesetzt.

Xentari RaupenFrei*,°* enthält Bacillus thuringiensis aizawai und ist wirksam gegen Schmetterlingsraupen. An Zierpflanzen ist es für Hobbygärtner nur am Buchsbaum zugelassen. Profigärtner dürfen auch das Feigenbäumchen (Zierpflanze) damit behandeln gegen den Spreizflügelfalter. Auch Xentari ist B4 (nicht bienengefährlich).

*Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Warnhinweise- und Symbole in der Gebrauchsanleitung beachten.

Freundliche Grüße
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Sabine Aulich
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