Dickmaulrüssler am Rhododendron

Dickmaulrüssler bekämpfen und erkennen

Erfahrt hier alles über den Dickmaulrüssler: Wie könnt ihr den Dickmaulrüssler bekämpfen? Wie erkennt ihr Dickmaulrüssler und wann könnt ihr sie bekämpfen?

Ihr habt U-förmig angefressene Blattränder an euren geliebten Pflanzen entdeckt? Vermutlich sind hier Dickmaulrüssler am Werk! Besonders die Larven können eure gepflegten Pflanzen wie Rhododendron und Kirschlorbeer schädigen, in dem sie unterirdisch an den Wurzeln eurer Pflanzen fressen und damit das Wachstum der Pflanze stören. Wir sprechen darüber, wie ihr die Dickmaulrüssler mit nützlichen Nematoden bekämpfen könnt.

Wie könnt ihr den Dickmaulrüssler erkennen?

Die ca. 1 cm großen, grauschwarzen Rüsselkäfer fressen an den Blatträndern und hinterlassen U-förmige Fraßspuren an überwiegend hartlaubigen Pflanzen, wie z. B. Rhododendron oder Kirschlorbeer. Sie treten nicht im Rasen auf. Dickmaulrüssler sind nachtaktiv und deshalb tagsüber schwer zu entdecken. Sie können nicht fliegen, jedoch weit krabbeln und zwei Jahre alt werden. Die Überwinterung erfolgt als Käfer und Larve im Boden. Die weiblichen Käfer legen bis zu 800 Eier pro Jahr, auch ohne vorhergehende Befruchtung. Sie bevorzugen dabei lockeren, humosen Boden im Wurzelbereich der Pflanze, an denen die Fraßspuren auftreten.

Die Dickmaulrüssler Larven fressen an den Wurzeln der Pflanzen

Die ca. 0,5 bis 1 cm großen, weißgefärbten Larven der Käfer leben im Boden und fressen an den Wurzeln der Pflanzen. Sie können dadurch die Pflanze nicht mehr mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Die Pflanze wird braun und kann absterben.

Welche Pflanzen werden von Dickmaulrüsslern befallen?

Die erwachsenen Dickmaulrüssler knabbern vorwiegend an Blättern von hartlaubigen Pflanzen im Garten, können aber auch an Kübelpflanzen auf Terrasse und Balkon auftreten. Sie klettern ggf. sogar in den 6. Stock eines Hochhauses. Bei starkem Befall an Eiben fressen die Käfer auch die Rinde an.

Rhododendron, Kirschlorbeer, Eiben, Wilder Wein, Zitronenbäumchen stehen auf ihrem Speiseplan, aber auch Pflanzen mit weicheren Blättern wie Erdbeeren, Clematis und Bergenien.

Tipps, um Dickmaulrüssler vorzubeugen

  • Kontrolliert Pflanzen schon beim Kauf auf U-förmige Fraßschäden an den Blättern. Solltet ihr die charakteristischen, buchtenförmigen Fraßspuren an den Blatträndern entdecken, lasst die Pflanze stehen.
  • Die Rüsselkäfer sind nachtaktiv und bestenfalls schon in der Dämmerung zu sehen. Wenn ihr Blattfraß an nur einer Pflanze entdeckt habt, lohnt sich noch das Absammeln der Käfer.
  • Baut eine Dickmaulrüssler Falle selbst: Legt dazu ein kurzes, feuchtes Brett unter die Pflanzen, bei denen ihr einen Befall vermutet. Am besten eignet sich ein Stück Holz mit Längsrillen, z. B. ein Terrassenbrett. Legt das Stück Holz mit den Rillen nach unten auf den Boden. Tagsüber verstecken sich dort die erwachsenen Dickmaulrüssler und lassen sich mit dem Brett ganz einfach aufnehmen
  • Fördert die natürlichen Feinde des Dickmaulrüsslers. Das sind Igel und Eidechsen

Pflanzendoktor App

In der Neudorff Pflanzendoktor App findet ihr über 650 Schädlinge und Krankheiten beschrieben. Erhaltet außerdem Informationen, wie ihr die Pflanzenkrankheiten vorbeugen und bekämpfen könnt.

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Wie könnt ihr den Dickmaulrüssler bekämpfen?

Habt ihr im Garten einen stärkeren Befall mit Dickmaulrüsslern festgestellt, reicht das Absammeln der erwachsenen Käfer nicht, um den Schädling wieder los zu werden. Auch könnt ihr keine herkömmlichen Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung einsetzen.

Dickmaulrüssler lassen sich nur auf biologische Weise bekämpfen.

Setzt nützliche HM-Nematoden ein, um die Larven des Dickmaulrüsslers im Boden zu bekämpfen. Nematoden sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die in die Larven des Rüsselkäfers eindringen und von innen her zersetzen. Für Menschen, Warmblüter und Pflanzen sind die Nematoden völlig harmlos.

Mehr zu den HM-Nematoden

Nützlinge gegen Dickmaulrüssler

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HM-Nematoden als biologische Bekämpfung des Dickmaulrüsslers

Über ein Bestell-Set, das ihr im stationären Fachhandel oder Online kauft, bestellt ihr die HM-Nematoden per Post direkt zu euch nach Hause. Die Nematoden werden zusammen mit dem Trägermaterial einfach mit der Gießkanne auf die vorher gut gewässerten Pflanzen im Wurzelbereich ausgebracht. Am besten bringt ihr die Nematoden abends aus, denn diese sind lichtempfindlich.

Optimaler Einsatzzeitpunkt der HM-Nematoden im Freiland ist Mitte April/Mai und August/September. In dieser Zeit befinden sich die Larven in den oberen Bodenschichten und können mit Nematoden sehr gut bekämpft werden. Bei Kübelpflanzen die frostfrei stehen (auch Überwinterungspflanzen) sind die Larven von August bis Mai im Kübel/Topf aktiv und fressen an den Wurzeln. Hier können die Nematoden auch in der Überwinterungsphase (Oktober bis März) gegossen werden. Wiederholt die Behandlung mit Nematoden zur Bekämpfung der Dickmaulrüssler unbedingt in den kommenden zwei Jahren.

Gut zu wissen:

Wichtig ist, jeweils im Frühjahr und im Herbst, zwei Jahre in Folge, die HM-Nematoden einzusetzen. Denn so lange können die erwachsenen Käfer leben und neue Larven hervorbringen.

Wann könnt ihr HM-Nematoden gegen den Dickmaulrüssler anwenden? Der Entwicklungszyklus

Damit ihr den Dickmaulrüssler auch nachhaltig loswerdet, lasst uns einmal über den Lebenszyklus und die passenden Zeitpunkte zum Bekämpfen sprechen.

Der Dickmaulrüssler legt seine Eier im Juni/Juli bevorzugt im lockeren, möglichst humusreichen Böden im Wurzelbereich der Wirtspflanzen ab. Die ersten Larven schlüpfen zwei bis drei Wochen nach der Eiablage. Sie beginnen sofort an den Wurzeln der Wirtspflanzen zu knabbern.

Die Larven sind ab Anfang August bis Oktober (Bodentemperatur über 12 °C) in den oberen Bodenschichten zu finden und dann sehr gut mit HM-Nematoden zu bekämpfen. Im Hebst/Winter (ca. ab Mitte Oktober, je nach Bodentemperatur) wandern sie in tiefere Bodenschichten zum Überwintern und können dort nicht mehr mit HM-Nematoden bekämpft werden.

Ca. ab Anfang April (Bodentemperatur über 12 °C) kommen sie zum Reifungsfraß wieder in die oberen Bodenschichten und können bis Ende Mai mit HM-Nematoden sehr gut bekämpft werden.

Die Larven verpuppen sich ab Ende Mai und ab Anfang Juni schlüpfen die erwachsenen Käfer. Die Eiablage erfolgt im Sommer.

Im Juni und Juli sind im Freiland in der Regel keine Larven im Boden zu finden. Lediglich in Kübeln und Töpfen, die frostfrei stehen, sind die Larven dauerhaft zu erwarten. Dort sollte der Nematodeneinsatz alle acht Wochen, auch über den Winter erfolgen.

Wann es Sinn macht, HM-Nematoden gegen die Larven auszubringen, seht ihr auch in der folgenden Tabelle.