Eure Beiträge

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Name: Andreas van der Veek
Beitrag vom: 30.08.2009
Hallo,
bei uns im Garten haben sich dieses Jahr viele Chinakäfer (wie unsere Marienkäfer, jedoch orange mit ganz vielen Punkten) breit gemacht, speziell haben sie sich in unserer Brombeere eingenistet und diese fast vollständig abgefressen, so dass uns der Apetit auf diese Früchte dieses Jahr gründlich vergangen ist.
Wer hat mit diesen Käfern schon Erfahrungen gemacht wie man sie los wird??

Grüße und danke im voraus für alle Infos
Andreas
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 31.08.2009
Sehr geehrter Herr van der Veek,

Sie haben Probleme mit dem Asiatischen Marienkäfers (Harmonia axyridis).

Der Asiatische Marienkäfer ist ursprünglich in Ostasien beheimatet. Er wurde zur biologischen Schädlingsbekämpfung gezüchtet und Anfang der 90iger Jahre in Europa in Gewächshäusern zum Schutz von Zier- und Nutzpflanzen vor Blattläusen eingesetzt. Die Käfer konnten sich unseren Klimazonen ausbreiten. Sie verdrängen die einheimische Marienkäferfauna und bilden zum Teil große Schwärme, die zum Überwintern in Gebäude eindringen und dort sehr lästig werden können. In Deutschland tritt der Asiatische Marienkäfer seit einigen Jahren auf. Inzwischen gibt es Nachweise aus fast allen Regionen Deutschlands.

Das Aussehen der Käfer ist sehr variabel. Es gibt Käfer mit roten, orangeroten und schwarzen Flügeldecken. Die Anzahl der Punkte kann zwischen 0 und 19 liegen. Die Käfer sind etwa 6-8 mm groß.
Einer unserer häufigsten heimischen Marienkäfer ist der 7-Punkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata). Dieser Marienkäfer wird auch ca. 6 – 8 mm groß, hat rote Flügeldecken und zeigt immer 7 schwarze Punkte. Die Käfer können leicht verwechselt werden mit dem Asiatischen Marienkäfer.
Ein wichtiges Merkmal des Asiatischen Marienkäfers ist das schwarze 'M' auf dem weißen Halsschild, das aber nicht immer vorhanden sein muss. Die Larven haben 6 schwarze Beine, sind blau-schwarz gefärbt und tragen am ganzen Körper Borsten. An den Körperrändern befinden sich orange-gefärbte Borsten.
Nach der Paarung legen die Weibchen die Eier auf blattlausbefallenen Pflanzen ab. Nach 3 - 5 Tagen schlüpfen die Larven, die für ihre Entwicklung etwa zwei Wochen benötigen und in dieser Zeit 600 - 1200 Blattläuse vertilgen können. Die Larven verpuppen sich auf den Blättern und nach 5 - 6 Tagen schlüpfen die Käfer. Ein Käfer kann pro Tag 100 - 250 Blattläuse verzehren. Die Käfer leben 2 - 3 Jahre.

Derzeit sind die Käfer viel in Früchten zu finden, wobei sie die Löcher in den Früchten nicht selber fressen - sie nutzen vorhandene, die z.B. von Wespen stammen.

Da die Larven und Käfer sehr viele Blattläuse vertilgen, gehören sie zu den Nützlingen. Hierfür gibt es keine Mittel zur Bekämpfung.


Mit freundlichen Grüßen

W. Neudorff GmbH KG
i.A. Anasthasia Wagner

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