Eure Beiträge

no_image.jpg
Name: René
Beitrag vom: 14.05.2010
Nachdem ich unseren Rasen vor ca. 4 Wochen kurz gemäht, vertikutiert und eine "Turbonachsaat" gesät habe, steht er ziemlich lückig, blass und weiterhin tlw. mit Moos/Klee durchsetzt da. Ich habe mir bereits Azet Rasendünger, Finalsan* Moosfrei und Finalsan* Unkrautfrei bestellt. Ich bin mir aber unsicher, was ich jetzt in welcher Reihenfolge mache. Der Boden ist nicht sandig, wir wohnen direkt neben dem Stadtpark (eher Wald). Im letzten Jahr hatte ich teilweise nachgesät, die Gräser kamen anfangs gut, aber davon ist dieses Jahr nicht mehr viel zu sehen. Dummerweise hatte ich letztes Jahr einen Wolf Dünger (mit Unkrautvernichter) verwendet! Heute weiß ich: Das war ein Fehler, ich werde es nicht wieder machen.

Ich wollte jetzt erst mal den Rasenaktivator kaufen, mit dem Streuwagen ausbringen und am gleichen Tag düngen. Oder sollte ich erst mal vorbehandeln (Moos, Unkraut)? Mir läuft langsam die Zeit davon. Die Nachsaat werde ich sicherlich wiederholen können. Den PH-Test wollte ich auch noch machen. Kann ich noch kalken, falls dies erforderlich ist, auch nach dem Düngen, Ausbringen von Rasenaktivator sowie einer Unkraut- und Moosbehandlung?

Danke für Eure Hilfe!

no_image.jpg
Name: Malus
Beitrag vom: 14.05.2010
Hallo René,

als erstes gilt es das Moos und das Unkraut zu vernichten. Finalsan* Moosfrei ist ok, den Unkrautvernichter Finalsan* UnkrautFrei können Sie auf Rasenflächen nicht einsetzen, da es ein Totalherbizid ist. Meine Empfehlung wäre Anicon (Celaflor), welches auch Klee sicher bekämpft.
Nach dem Absterben von Moos und Unkraut wird der Rasen kurz gemäht und anschließend kreuzweise vertikutiert. Wenn der Vertikutierer keinen Fangsack hat, jedoch Ihr Rasenmäher, stellen Sie diesen etwas höher ein und sammeln den Filz damit auf.
Bevor Sie Kalk auftragen, prüfen Sie den pH-Wert des Bodens. liegt dieser bei 6,5 bis 7 müssen Sie nicht zusätzlich kalken.
Als Richtwert für eine Erhaltungskalkung gelten 100g Kalk pro Quadratmeter. Verwenden Sie besser gemahlenen statt granulierten Kalk, da dieser sich schneller auflöst (Azet Vitalkalk).
Regnen Sie den Kalk zusätzlich ein, damit er wirken kann.
Darauf folgt die Nachsaat. Hier verwenden Sie am besten ein Qualitätssaatgut und eben keine "Turbomischung". Von Nachsaatmischungen halte ich nichts, denn diese enthalten zwar schnell keimende und schnell wachsende Sorten, die aber auch ebenso schnell wieder verschwinden. Empfehlenswert sind die Mischungen von Nebelung (Kiepenkerl) und die Hausmarke der GrünErleben Gartencenter.
Da Sie die Lage Ihres Grundstückes als waldnah bezeichnen, können Sie beispielsweise 1/3 Schattenrasen mit 2/3 Spiel- & Sportrasen mischen. Die Mengenangaben sind recht knapp bemessen. Besser Sie kaufen etwas mehr.
Durchmischen Sie das Saatgut vor der Aussaat gut. Eventuell direkt mit feuchtem, groben Sand (Bausand, kein Spielsand, denn der ist zu fein).
Anschließend bringen Sie den Bodenaktivator und den Rasendünger auf. Letzteren in halber Dosierung, oder Sie verwenden direkt den Azet RasenStartDünger.
Gräser sind Lichtkeimer, decken Sie das Saatgut daher nur leicht mit Blumenerde ab, um sie vor dem Austrocknen zu schützen.
Anschließend wird gründlich gewässert, vorteilsweise mit einem Rasensprenger und in kurzen Intervallen, damit sich keine Pfützen bilden und das Saat an diesen Stellen zusammen läuft.
Während der Keimphase darf das Saatgut nie trocken fallen, regelmäßiges Wässern ist unabdingbar.
Die nächste Düngung erfolgt dann im Juli.

Mit freundlichem Gruß,
Malus
War dieser Beitrag hilfreich?00
no_image.jpg
Name: René
Beitrag vom: 16.05.2010
Vielen Dank Malus!
War dieser Beitrag hilfreich?00
no_image.jpg
Name: René
Beitrag vom: 16.05.2010
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann kann direkt nach der Neusaat der Bodenaktivator und Startdünger (oder halbe Menge normaler Dünger) aufgebracht werden?

Hinsichtlich Abdeckung nach der Saat: Dazu hatte ich im letzten Jahr Torf verwendet. Sollte ich lieber einfache Blumenerde nehmen?
War dieser Beitrag hilfreich?00
no_image.jpg
Name: Malus
Beitrag vom: 17.05.2010
Hallo René!
Reiner Torf hat einen sehr niedrigen pH-Wert und ist daher eher für die Pflanzung von Moorbeetpflanzen wie Rhododendron und Azalleen geeignet. Da Torf (Weißtorf) die Eigenschaft hat, nach Trockenheit nur schwer wieder benetzbar zu sein, empfiehlt sich eher eine Abdeckung mit Blumenerde, deren pH-Wert zumeist auf 6.5-7 eingestellt ist. Möchte man aufgrund von Umweltaspekten auf Torf vollends verzichten, so hat die Fa. Neudorff eine reichhaltige Palette an torffreien Erden im Programm. Auch in diesem Fall, kann man zu der preisgünstigsten Variante (zumeist Blumenerde) greifen.
Mit freundlichem Gruß,
Malus
War dieser Beitrag hilfreich?00
no_image.jpg
Name: Malus
Beitrag vom: 17.05.2010
Hallo René!
Huch!!!! Ich bin gar nicht auf die Frage wegen des Bodenaktivators eingegangen.
Ja! Genauso ist es richtig. Bodenaktivator wie empfohlen und die halbe Menge an "normalem" Azet-Rasendünger, wie für eine bereits bestehende Rasenfläche.
Nochmals einen freundlichen Gruß und Entschuldigung für die Verwirrung!
Malus
War dieser Beitrag hilfreich?00