Eure Beiträge

Name: Gartenlaube
Beitrag vom: 10.08.2023
Zur Zeit bekommen einige meiner Schlangengurken eine Netzstruktur auf der Schale und Fraßlöcher. Welcher Schädling ist dafür verantwortlich und was kann ich dagegen unternehmen?
Name: Neudorff
Beitrag vom: 11.08.2023
Hallo Gartenlaube,

die Netzstruktur lässt auf einen Virusbefall schließen.

Typisch für einen Virusbefall (Ringfleckenviren) ist die Ausbildung von hellen, gelblichen, kreisrunden Ringflecken im grünen Blatt. Mosaikartige, hell-gelbliche Flecken bei Blättern, Blüten und Früchten können auf Virenbefall (Mosaikviren) schließen lassen. Bei starkem Befall können die Pflanzenteile absterben. Bei manchen Virenarten zeigen sich an Blättern, Blüten und Früchten missgestaltete Gewebe. Das Wachstum der Pflanzenteile ist eingeschränkt und es zeigen sich oft Einschnürungen, Dellen und Verformungen.

Viren verändern das Erbgut einer Pflanze und dieser Vorgang ist nicht reversibel.
Viren werden entweder mechanisch durch Werkzeuge oder durch Anfassen befallener Pflanzen bei Pflegearbeiten übertragen, aber auch durch die Saugtätigkeit von Blattläusen und Thripsen, die von Pflanze zu Pflanze fliegen können. Die Verteilung von Viren in der Pflanze erfolgt überwiegend über die Leitungsbahnen, so dass sich viele Virenarten über die ganze Pflanze ausbreiten. Einige Virenarten bleiben lokal begrenzt. Virusbefall, der bisher nur an einem Trieb sichtbar geworden ist, könnte in so einem Fall mit einem Rückschnitt entfernt werden (Schnittwerkzeuge desinfizieren!). Werden nach dem Rückschnitt erneut missgestaltete Blätter gebildet, ist diese Virenart doch schon über die gesamte Pflanze verteilt.

Gegen Viren gibt es leider keine Bekämpfungsmittel. Um die Ansteckung weiterer Pflanzen zu vermeiden, sollten befallene Pflanzenteile am besten entsorgt werden.

Es gibt aber auch sogenannte Netzgurken, bei denen - wie der Name schon sagt - eine solche Netzstruktur zum normalen Erscheinungsbild gehört. Überprüfen Sie also einmal, ob Ihre Pflanzen nicht zu dieser Sorte Gurken gehören.

Fraßschäden können durch Schnecken oder auch durch Erdraupen verursacht werden.

Schnecken sind meist nachtaktiv und ziehen sich tagsüber in bodennahe Bereiche zurück. Hier hilft Ferramol Schneckenkorn** . Sollten Sie bereits große Einzelexemplare finden, dann entfernen Sie diese natürlich direkt mechanisch.

Auch Erdraupen sind meist nachtaktiv und können an der Gurke direkt beim Auftreten der ersten Raupen mit dem biologischen Mittel Xentari Raupenfrei*,°*,° bekämpft werden. Die Anwendung wird in den Abendstunden durchgeführt und nach einigen Tagen wiederholt.
Zusätzlich kann man Erdraupen (nicht nur an Gurken) mit den nützlichen SC-Nematoden bekämpfen.

Freundliche Grüße
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Katharina Fasse

*Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Ggf. Warnhinweise und -symbole in der Gebrauchsanleitung beachten.NB 6641: Nicht bienengefährlich (B4)

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