Eure Beiträge

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Name: Günter
Beitrag vom: 18.10.2009
Hallo zusammen,

ich habe ein kleines Gartengrundstück mit unzähligen Bäumen.

Birnen, Äpfel, Zwetschgen, Kirschen. Viele dieser Bäume haben Krebsgeschwüre direkt am Stamm und um den Stamm herum. Das Obst ist dementsprechend schlecht. Meist sehr kleine Äpfel und auch sehr verkrüppelt. Oftmals hat der Stamm auch keine Rinde mehr.

Kann ein solcher Baum, der so stark am Stamm verkrebst ist überhaupt noch gerettet werden oder ist es besser ihn zu entfernen?
Muß beim Setzen eines neuen Baumes etwas beachtet werden? Gibt es ein Mittel das die noch nicht befallenen Bäume schützt?.

Vielen Dank für Ihre Hilfe


Günter
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Name: NEUDORFF
Beitrag vom: 19.10.2009
Hallo Günther,

der Obstbaumkrebs wird durch den Pilz Nectria galligena verursacht.
Die Sporen des Pilzes dringen über Wunden in den Baum ein und verursachen zunächst Einschnürungen an den jungen Ästen. Im Laufe der Zeit bilden sich dann charakteristische Krebswulste und die Rinde platzt teilweise auf. Sie erkennen befallene Triebe an typischen rosa-orangen kleinen Pusteln auf den Trieben.
Die Infektionsgefahr ist im Herbst zum Zeitpunkt des Blattfalls und im Frühjahr beim Aufbrechen der Knospen am größten. Zu diesen Zeitpunkten entstehen viele kleine Narben bzw. Risse, durch die der Krebspilz eindringen kann. Auch über Baumschnittwunden kann der Pilz die Pflanze befallen.

Zur Bekämpfung des Obstbaumkrebses schneiden Sie an trockenen Tagen alle krebsverdächtigen Stellen gründlich aus. Befinden sich Infektionsstellen am Stamm bzw. an tragenden Ästen, können Sie diese eventuell durch das Ausstemmen mit einem Beitel entfernen. Die entstandenen Wunden verschließen Sie gut mit Malusan Wundverschluss.

Infiziertes Holz sollte keinesfalls geschreddert oder kompostiert werden.
Beim regelmäßigen Baumschnitt achten Sie darauf, alle Wunden gründlich zu verschließen und die Werkzeuge stets zu desinfizieren.

Eine Bekämpfung dieser Krankheit ist mit einem naturgemäßen Spritzmittel leider nicht möglich.

Bäume, die in großen Bereichen bereits keine Rinde mehr haben, werden sicher auf Dauer nicht zu retten sein.
Verzichten Sie bei der Nachpflanzung auf hoch krebsanfällige Sorten wie 'Berlepsch', 'Cox Orange', 'Goldparmäne', 'Golden Delicious', 'James Grieve' und 'Weißer Klarapfel'. 'Jonathan' z. B. ist weniger anfällig.
Allgemein können Sie Kernobst nach Kernobst auf Grund der Bodenmüdigkeit wenn überhaupt nur nach großräumigem Bodenaustausch pflanzen.

Mit freundlichem Gruß
W. NEUDORFF GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer
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