Eure Beiträge

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Name: Sofaprinzessin
Beitrag vom: 04.07.2012
Wir haben an unserer Kirschlorber-Hecke nachts über 200 adulte Dickmaulkäfer gefunden und dies auch bereits abgesammelt. Die Variante mit den Brettern funktioniert bei uns leider nicht, da sich bisher kein Käfer darunter verirrt hat.

Wir haben gelesen, dass wir ab August die Larven mit HM-Nematoden behandeln können.

Gibt es aber Möglichkeiten, bereits jetzt etwas gegen die Käfer zu tun?
Wir überlegen Thiacloprid zu gießen und zu spritzen. Kann es dabei zum Absterben der HM-Nematoden kommen, sprich muss eine Wartezeit eingehalten werden?

Generell würde mich noch interessieren, ob der Dickmaulrüssler dieses Jahr verstärkt auftritt? Denn wir hatten zuvor noch nie ein Problem damit.
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Name: NEUDORFF
Beitrag vom: 05.07.2012
Hallo Sofaprinzessin,

der Gefurchte Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus) hat sich mit zunehmendem internationalem Pflanzenverkehr immer weiter auch nach Norden ausgebreitet. Sobald er sich einmal in Ihrem Garten angesiedelt hat, werden die Schäden von Jahr zu Jahr schlimmer, wenn Sie nichts dagegen unternehmen.

Der Dickmaulrüssler ist ein ca. 0,7 bis 1 cm großer schwarzer Käfer, der nachtaktiv ist und bis zu 2 Jahre alt wird. Leider produziert er deshalb auch zweimal Nachkommen, die bekämpft werden müssen.

Besonders an Rhododendren, Kirschlorbeer, Eiben und Erdbeeren, aber auch an vielen anderen Kulturpflanzen wie Kletterpflanzen, Schattenstauden, Bodendecker und Rosen verursacht er Fraßschäden an den Blättern (typischer „Buchtenfraß“ an den Blatträndern). Davon gehen die Pflanzen aber nicht ein.

Schädlicher als der Käfer sind jedoch die im Boden lebenden Käferlarven. Diese Larven fressen an den Wurzeln der Pflanzen. Der Wurzelfraß führt zu Wachstumsstockungen und oft auch zum Absterben der ganzen Pflanze, besonders bei Kübelpflanzen.
Die neu geschlüpften Larven des Dickmaulrüsslers sind ab Anfang August bis Oktober in den oberen Bodenschichten zu finden. Im Winter wandern sie in tiefere Bodenschichten ab. Ab April kommen sie zum Reifungsfraß wieder nach oben. Die Larven verpuppen sich bald danach und ab Anfang Juni schlüpfen die erwachsenen Käfer. Die Eiablage erfolgt im Sommer.

Eine sehr effektive Bekämpfungsmöglichkeit für die Larven ist der Einsatz von Nützlingen (HM-Nematoden). Nematoden sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer. Sie dringen in die im Boden lebenden Käferlarven ein und töten diese ab. Ein Einsatz der Nematoden ist erst bei Bodentemperaturen ab 12°C sinnvoll. Sie können die Nematoden demnach ab Mitte - Ende April und dann wieder ab August/Anf. September ausbringen.
Im Juni und Juli sind in der Regel keine Larven im Boden zu finden. Lediglich in Kübeln, Töpfen und auf Dachterrassen sind die Larven die ganze Saison über zu erwarten. Dort sollte der Nematodeneinsatz alle acht Wochen erfolgen.

Die Nematoden können Sie über Bestell-Sets, die Sie im Gartenfachhandel erhalten, bei uns bestellen.

Schade, dass die Idee mit den Brettern als Verstecke bei Ihnen nicht funktioniert hat. Dadurch spart man sich ermüdende Nachteinsätze. Vielleicht versuchen Sie es ja noch einmal mit anderen verstecken (Schindeln, feuchte Säcke, Rhabarberblätter...) oder an anderer Stelle.

Eine direkte Bekämpfung der erwachsenen Käfer ist mit naturgemäßen Spritzmitteln leider nicht möglich. Auch andere Streu- oder Gießmittel für den Hausgarten sind gegen Dickmaulrüssler nur bei Topfkultur bzw. in Gewächshaus, Zimmer, Büro oder auf dem Balkon zugelassen.

Wenn Sie Thiacloprid oberirdisch zur Spritzung anwenden, werden die HM-Nematoden davon nicht geschädigt. In den Boden sollten Sie aber keine chemischen Mittel gießen, wenn Sie noch Nematoden anwenden wollen. Die Zeit bis August reicht nicht mehr sicher für einen Abbau aus und die Nematoden könnten dadurch geschädigt werden.

Mit freundlichem Gruß
W. NEUDORFF GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer
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Name: A. Rammel
Beitrag vom: 18.07.2012
Hatten an unserem Aprikosenbaum immer angefressene Blätter.
Ein Gartenbaufachmann vom Landratsamt Rosenheim riet zu Nematoden, da einwandfrei Dickmaulrüssler.
Habe dann zur rechten Zeit im Frühjahr und Herbst Nematoden ausgebracht und der Erfolg war verblüffend. Im vorigen Jahr kaum noch angefressene Blätter.
Habe voriges Jahr im Herbst und heuer im Frühjahr wieder Nematoden ausgebracht,
aber heuer ist es als wenn ich nichts gemacht hätte!
Ein Großteil der Blätter angefressen - kann es sein, dass die Nematoden verdorben, oder anderweitig nichts genützt haben?
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Name: NEUDORFF
Beitrag vom: 18.07.2012
Sehr geehrte/r Frau/Herr Rammel,

Dickmaulrüsslerschäden sind an Aprikosenbäumen eigentlich nicht so typisch. Senden Sie uns doch einmal Fotos der befressenen Blätter an info@neudorff.de (auch Nahaufnahmen, Größe nicht über 5 MB pro Mail).
Vielleicht sind auch noch andere Schadursachen denkbar. Bitte beschreiben Sie auch noch kurz Alter, Standort und Pflege des Baumes und wann genau Sie die Nematoden ausgebracht haben.
Sicher können wir Ihnen damit besser weiterhelfen.

Mit freundlichem Gruß
W. NEUDORFF GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer
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Name: Horst Jürgen Hill
Beitrag vom: 20.07.2012
Ich habe im Rasen Flecken mit abgestorben Gräsern, die sich flächig ausbreiten. PH ist ok auch Düngung und Bodenaktivator sind ausgebracht.
Auf der Suche nach Schädlingen habe ich weise, kleine Würmer gefunden. Rote Ameisen sind zu im Boden zu Hauf, aber die machen doch dem Rasen nichts?.
Ich denke Nährstoffe, PH und Feuchte sind gut. Wie kann ich feststellen ob und welche Schädlinge ggf. im Boden sind? Auf der Rasenfläche steigen weise Fliegen auf beim Drübergehen, könnten es die Larven dieser Fliegen sein?

Mit freundlichen Grüßen
Horst Jürgen Hill
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Name: NEUDORFF
Beitrag vom: 23.07.2012
Hallo Herr Hill,

schicken Sie uns doch einmal möglichst gute Bilder der Fliegen und der weißen Würmchen an info@neudorff.de (nicht über 5 MB pro Mail), dann können wir besser feststellen, ob diese schädlich sind und was Sie ggf. dagegen tun können.
Ameisen schädigen den Rasen nicht direkt, sie fressen keine Pflanzenteile. Die Wurzeln können aber vertrocknen, wo die Ameisen die Erde davon weggetragen haben. Eigentlich dürfte das bei dem feuchten Wetter der letzten Wochen aber nicht so einen großen Schaden hervorgerufen haben.
Pilzbefall, z. B. mit Rotspitzigkeit (s. Pflanzen-Doktor auf diesen Seiten) ist dagegen häufig.
Harken Sie die gelben Stellen am besten aus und säen Sie dort noch einmal mit hochwertigem Markensaatgut nach. Bewässern Sie wenn nötig immer lange und durchdringend. Das (zer)stört auch die Ameisennester.

Mit freundlichem Gruß
W. NEUDORFF GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer
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