Weiße Fliege bekämpfen und erkennen

Schädlinge, Krankheiten & Co.

5 min Lesezeit

Häufig tritt die Weiße Fliege an Gemüsepflanzen auf, gelegentlich aber auch an Zierpflanzen im Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank. Nicht verzagen, ihr könnt etwas gegen sie tun!

So erkennt ihr den Befall mit Weißen Fliegen

"Mottenschildlaus" ist eigentlich der richtige Name der kleinen weißen Fliege. Die Mottenschildläuse sitzen auf der Unterseite der Blätter und fliegen auf, wenn die Pflanze bewegt wird. Die Larven sind gelblich bis transparent und bewegungsunfähig.

Die Schädlinge saugen an den Leitungsbahnen der Pflanzen den zuckerhaltigen Pflanzensaft. Da sie nicht den gesamten Zucker verwerten können, scheiden sie ihn als klebrigen Honigtau aus. Er tropft nach unten und findet sich daher auf den Blattoberseiten der Pflanzen bzw. auf dem Boden wieder.

Hier siedeln sich Rußtaupilze an, die sich von Honigtau ernähren und einen schwarzen Belag auf der Pflanze bilden. Das schränkt die Photosynthese-Leistung der Pflanzen ein, die Blätter vergilben, trocknen ein und fallen schließlich ab. Auf der Blattoberseite entstehen durch die Saugtätigkeit der Weißen Fliegen gelbe Punkte.

Welche Pflanzen werden von Weißen Fliegen befallen?

Vor allem treten Weiße Fliegen an Tomaten, Paprika, Kohlarten, wie z. B. Weiß-, Rotkohl und Kohlrabi auf. Geranien, Fleißige Lieschen und Rhododendron sind bevorzugte Zierpflanzen, die von den kleinen weißen Fliegen befallen werden können. 

Steckbrief Weiße Fliege

Name:

Unter dem Namen „Weiße Fliege“ fasst man verschiedene Arten von Mottenschildläusen zusammen. Sie sind eng verwandt mit Schildläusen und Blattläusen. Mottenschildläuse stammen ursprünglich aus Mittelamerika. 

Erwachsene Tiere:

Die etwa 2 mm großen Insekten haben weiße, dachartig gestellte Flügel, die sich über den hellgelben Körper legen. Die Flügel wirken wie mit Mehl bepudert. Es handelt sich dabei um eine Art Wachsschicht, die die Tiere vor Austrocknung und auch Nässe schützt. Ihre Hinterbeine besitzen eine starke Sprungmuskulatur. Die Weiße Fliege sitzt bevorzugt auf der Blattunterseite. Sie fliegt bei der geringsten Bewegung auf, um sich dann aber gleich wieder niederzulassen. Unter günstigen Bedingungen über 20 °C entwickelt sich eine Generation in vier Wochen, jedes Weibchen kann 400 Eier legen. Vier bis fünf Generationen sind pro Jahr möglich.

Eiablage:

Eier werden an der Blattunterseite im Halbkreis abgelegt. Sie sind milchig weiß, dunkeln dann nach.

Larven:

Die flachen Larven erinnern an Schildläuse, sind gelblich bis transparent. Nur das erste Stadium ist beweglich, ältere Larven der kleinen weißen Fliege sitzen unbeweglich blattunterseits. Sie saugen aus den Leitungsbahnen der Pflanzen den zuckerhaltigen Pflanzensaft. Das letzte Larvenstadium frisst nichts mehr und ist deshalb schwer zu bekämpfen. 

Wirtspflanzen:

Tomaten, Paprika, Geranien, Fleißige Lieschen und Rhododendron sind bevorzugte Wirtspflanzen.

Einen Befall mit der Weißen Fliege vorbeugen

Mottenschildläuse stammen ursprünglich aus Mittelamerika und mögen es gerne warm, bei einer Temperatur von 24 °C entwickelt sich eine Generation des Insekts innerhalb eines Monats. Bei günstigen Bedingungen, z. B. im Gewächshaus, kann es deshalb sehr schnell zu einem massiven Befall mit der kleinen weißen Fliege kommen.

Sechs Tipps, um die Weiße Fliege fernzuhalten:

  1. Lüftet das Gewächshaus regelmäßig, besonders bei hohen Außentemperaturen.

  2. Setzt Pflanzen mit einem hohen Gehalt an ätherischen Ölen wie Basilikum, Bohnenkraut, Lavendel, Tagetes und Thymian neben besonders gefährdete Pflanzen.

  3. Fördert Nützlinge, die Pflanzenschädlinge in Schach halten. Sät beispielsweise WildgärtnerFreude Samen-Mischungen aus. Mehr dazu könnt ihr in unserem Beitrag Nützlinge in Haus und Garten lesen.

  4. Versorgt eure Pflanzen regelmäßig mit organischem Dünger, zum Beispiel mit dem Azet GartenDünger. Starke Pflanzen überstehen Schädlingsbefall besser als geschwächte.

  5. Ein SchädlingsschutzNetz hält die Weiße Fliege vom Gemüse ab. Es wird direkt nach Aussaat oder Pflanzung über die Pflanzen gelegt. Wasser und Licht kommen hindurch, nicht aber die Schädlinge.

  6. Unkräuter wie Vogelmiere und Franzosenkraut solltet ihr aus der unmittelbaren Umgebung der Kulturpflanzen entfernen. Sie dienen auch als Überwinterungsquartier der Weißen Fliege.

So bekämpft ihr Weiße Fliegen


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Mit Nützlingen Weiße Fliegen bekämpfen

Setzt in Innenräumen gezielt EF-Schlupfwespen (Encarsia formosa) ein. Die nur stecknadelkopfgroßen Nützlinge sind natürliche Feinde der Mottenschildläuse. Ihre Eier legen sie in den Larven der Schadinsekten ab, wo sich die EF-Schlupfwespen entwickeln und die Wirtslarven zum Absterben bringen. Wegen ihrer hohen Temperaturansprüche eignet sich der Einsatz von Schlupfwespen nur in geschlossenen Räumen, wie im Gewächshaus oder Wohnräumen. Lästig für Menschen oder Pflanzen werden die EF-Schlupfwespen nicht. Ihr bekommt sie über Bestell-Sets im Fachhandel. 

So bekämpft ihr ganz biologisch die Weißen Fliegen an euren Pflanzen.

Mit Gelbtafeln gegen Weiße Fliegen

Kontrolliert regelmäßig eure Pflanzen! In geschlossenen Räumen ist das mit Gelbtafeln, bei Topfpflanzen mit Gelb-Stickern möglich. Treten Weiße Fliegen auf, kleben sie einfach an dem insektizidfreien Spezialleim fest. Die Gelbtafeln eignen sich als Ergänzung zusammen mit den EF-Schlupfwespen oder Spruzit AF Schädlingsfrei13, um Weiße Fliegen nachhaltig zu bekämpfen.

Mittel gegen Weiße Fliegen

Bei Befall im Freien setzt Spruzit NEEM GemüseSchädlingsfrei13 ein. Der natürliche Wirkstoff Azadirachtin, der in Pflanzenteilen des Neembaumes vorkommt, stört den Entwicklungszyklus der Schädlinge. Dadurch entstehen keine lebensfähigen Nachkommen. Ihr könnt das Mittel gießen oder spritzen.

Bekämpft an Zierpflanzen die Weißen Fliegen mit Spruzit Schädlingsfrei13. Die besondere Wirkstoffkombination aus Natur-Pyrethrum und Rapsöl bekämpft die Eier, Larven und erwachsene Insekten.

Erfolgreich Spritzen - unser Tipp:

Nur früh morgens spritzen, weil die erwachsenen Insekten dann noch träge sind und nicht wegfliegen können. Bitte gründlichst auch die Blattunterseiten mitbehandeln!

Mit natürlichen Inhaltsstoffen die Pflanzen gegen Weiße Fliegen schützen

Der Neudorff BioKraft Grundstoff Brennnessel AF hilft ebenfalls, die Pflanzen nachhaltig zu stärken und Pflanzenschädlinge abzuwehren. Dieser sogenannte Grundstoff beinhaltet nur natürliche Inhaltsstoffe und ist besonders für Hobbygärtner interessant, die ihre Pflanzen möglichst naturgemäß pflegen möchten. Der Grundstoff ist zu 100 % natürlich und besteht aus schnell nachwachsenden Rohstoffen. Er ist unbedenklich für Mensch und Tier und nicht bienengefährlich.

Benetzt die Pflanzen ober- und unterseits komplett tropfnass mit dem anwendungsfertigen Mittel. Je nach Kultur könnt ihr mehrere Anwendungen durchführen. Der Grundstoff wehrt die Weißen Fliegen an Obst- und Gemüsekulturen sowie an Rosen und anderen Zierpflanzen effektiv ab.

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