
Fledermäuse im Garten schützen
Wildbiene, Igel & Co.
3 Min. Lesezeit
In Deutschland gibt es 25 Fledermaus Arten und fast alle von ihnen sind bedroht. Mit einem Naturgarten kannst du zum Artenschutz beitragen und wir zeigen dir, wie.


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Warum sollte man Fledermäuse im Garten schützen?
Fledermäuse sind sehr nützliche Tiere und viel besser als ihr Ruf.
Hierzulande leben mehr als 20 Arten, allesamt ausnahmslos harmlose Insektenfresser, die im Laufe eines Sommers kiloweise lästige Mücken, Fliegen, Falter, Käfer und Co. vernichten. Aber sie sind vom Aussterben bedroht. Keine einzige heimische Fledermaus saugt Blut. Solche Arten gibt es zwar auch, doch die weilen weit weg im tropischen Südamerika.
Tagsüber bekommt man praktisch nie Fledermäuse im Garten zu Gesicht. Das liegt daran, dass sie erst nachts aus ihren Verstecken kommen. Die Natur hat das schlau eingerichtet, denn eigentlich stehen Fledermäuse in direkter Nahrungskonkurrenz zu Vögeln. Dieser Konkurrenz weichen die Fledermäuse aus, indem sie nachts auf Futtersuche gehen. Leider gibt es immer weniger Insekten und damit weniger Nahrung in der Natur für sie. Der Nahrungsmangel und ein Mangel an Unterschlupf sind Gründe dafür, dass bei uns mittlerweile viele Arten akut vom Aussterben bedroht sind.
Grund genug, den eigenen Garten Fledermaus freundlich zu gestalten.
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So schützt du Fledermäuse im Garten
Nektarreiche Duftpflanzen locken Fledermaus-Beute an
Um einen Beitrag zur Artenvielfalt zu leisten und die heimischen Tiere zu unterstützen, kannst du etwas tun: Mit nektarreichen Duftpflanzen, die häufig in Naturgärten zu finden sind, lockst du Nachtfalter als Fledermaus-Beute in deinen Garten. Als nächtliche Nektarquellen sind folgende Pflanzen geeignet.
Levkojen (Matthiola incana)
Nachtviole (Hesperis matronalis)
Nachtkerze (Oenothera odorata, Oenothera biennis)
Setze die Falterpflanzen einfach zwischen Sommerblumen und Stauden, am besten sogar in die Nähe des Sitzplatzes. Dann kannst auch du den Duft genießen und den Fledermäusen im Garten bei ihren nächtlichen Raubzügen zuschauen.
Gärtnere Natürlich
Ein naturnaher Garten, der auf natürlichen Pflanzenschutz setzt, heißt Fledermäuse willkommen. Anstatt zur Chemiekeule zu greifen, kannst du Schädlinge zum Beispiel mit Nützlingen bekämpfen. Verwende außerdem organische Dünger für deine Pflanzen.
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Biete den Fledermäusen Unterschlupf
Von Frühjahr bis Herbst suchen sich müde Fledermäuse Höhlen, Löcher, Ritzen und Spalten für ihren Tagesschlaf. Die Flattertiere hängen in Nistkästen, auf dunklen Dachböden, in Kanälen und Kirchtürmen ab, ziehen sich hinter Klappfensterläden, Mauerverkleidungen und Brücken zurück.
Die Ansprüche an das Winterquartier sind höher. Es muss gleichmäßig kühl, dunkel, frost- und zugluftfrei sein und hohe Luftfeuchtigkeit besitzen. Dabei kehrt eine Fledermaus nicht nur in stets dieselben Orte zum Überwintern zurück, sondern auch in der warmen Jahreszeit möglichst jeden Tag an ihren gewohnten Schlafplatz.
So kannst du natürliche Quartiere für Fledermäuse schaffen
Fledermäuse bevorzugen Hohlräume und geschützte Plätze. Indem du alte Bäume mit Höhlen, Rissen oder Abstehender Borke in deinem Garten stehen lässt, können die Fledermäuse dort Unterschlupf finden. Lasse abgestorbene Bäume mit Astlöchern stehen, da dieses Totholz für die Fledermäuse gut geeignet ist. Auch Spalten oder Hohlräume in Natursteinmauern dienen als Spaltquartiere für die Säugetiere.
Mithilfe spezieller Fledermauskästen kannst du ein wenig nachhelfen, und den Tieren in deinem Garten ein Quartier bauen. Halte die Einflugschneise frei. Es dürfen keine Äste oder ähnliches im Weg hängen. Wegen der Ultraschall-Ortung finden die Fledermäuse sonst den Zugang nicht.
Achte dabei darauf, dass Fledermäuse sehr störungsempfindlich sind und baue den Unterschlupf in einer ruhigen Ecke im Garten. Außerdem können Katzen zur Gefahr werden, daher sollte das Quartier sich mindestens 4 Meter über dem Boden befinden.


Fledermäuse sind geschützt
Fledermäuse stehen übrigens in Deutschland unter Naturschutz. Das heißt, sie dürfen nicht gefangen, verletzt oder gestört werden. Wenn du ihnen einen Lebensraum in deinem Garten schaffst, den sie sicher bewohnen können, trägst du also etwas zum Artenschutz vor deiner Haustür bei.

