Die Top 10 der häufigsten Unkräuter
Unkraut, Grünbelag & Co.
6 min Lesezeit
Löwenzahn, Giersch, Winden – auch wenn diese Pflanzen eigentlich ganz hübsch aussehen, tauchen sie meist genau da auf, wo sie nicht wachsen sollen. Wir stellen euch die häufigsten Unkräuter vor und verraten, wie ihr sie loswerdet!
Was ist Unkraut?
Gleich mal vorweg: Unkraut an sich gibt es eigentlich gar nicht! Denn theoretisch kann jede Pflanze dazu werden – wenn sie in großer Menge oder ständig an Stellen wächst, an der sie (gerade) nicht wachsen soll. Trotzdem ist es natürlich unbestritten, dass einige Arten, wie Schachtelhalm oder Brennnessel, Giersch oder Löwenzahn, häufiger lästig werden und unerwünschter sind als andere. Genauer Infos zur Definition von Unkraut und welche verschiedenen Arten von Unkraut es gibt, findet ihr in unserem Beitrag Was ist Unkraut.
Auf diese Unkräuter werdet ihr im Garten, ob im Stauden- oder Salatbeet, in Plattenfugen oder im Rasen, besonders häufig stoßen:
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1. Ackerschachtelhalm
Wie sieht er aus?
Im Frühling treiben braune, Sporen tragende Sprosse aus, erst danach entwickeln sich die typischen, Tannenwedeln ähnlichen grünen Quirltriebe. Die Wurzeln der ausdauernden Pflanzen reichen bis anderthalb Meter tief in den Boden.
Wie breitet er sich aus?
Über die Wurzeln und über Sporen
Wo wächst er?
Ackerschachtelhalm zeigt stickstoffarme, (stau)nasse oder verdichtete Böden an.
Positive Seiten: Aus Ackerschachtelhalm und Regenwasser lässt sich eine Jauche herstellen. Verdünnt gegossen, stärkt sie durch die enthaltene Kieselsäure z.B. Gemüse und Rosen stärkt.
Wie wird man ihn los?
Schwer! Am besten durch Verbessern des Bodens mit Kompost und Sand, damit die Bedingungen für den Ackerschachtelhalm nicht mehr passen. Um ihn mitsamt Wurzel zu entfernen, müsst ihr schon richtig tief graben (s.o.).
2. Ackerwinde
Wie sieht sie aus?
Die wüchsige, ausdauernde Schlingpflanze schlingt sich an jeder ihr in den Weg kommenden Stütze oder an anderen Pflanzen nach oben. Bildet hübsche Blüten in Weißrosa, Rosa oder Pink und macht tiefe Wurzeln.
Wie breitet sie sich aus?
Vor allem über die Wurzeln und Rhizome, aber auch über die Samen.
Wo wächst sie?
Auf lehmigen, kalkreichen und oft auch humusarmen Böden.
Wie wird man sie los?
Die Ackerwinde lässt sich zwar recht einfach aus dem Boden ziehen, selten wird dabei jedoch die ganze Wurzel erwischt, sodass sie bald wieder austreibt. Trotzdem könnt ihr so ihr Wachstum und den Schaden im Zaum halten.
3. Breit- & Spitzwegerich
(Breitwegerich - oben/ Spitzwegerich - unten)
Wie sehen sie aus?
Mehrjährige, bis 50 Zentimeter hohe Pflanzen mit breiten bzw. schmalen Blättern mit längs verlaufenden Nerven, die in einer Grundrosette stehen. Aufrechte Blütentriebe mit unscheinbaren Blütenähren und weit herausragenden Staubblättern. Bildet tiefe Pfahlwurzeln.
Wie breiten sie sich aus?
Vor allem über Samen.
Wo wachsen sie?
Breitwegerich ist eine Zeigerpflanze für stark verdichtete Böden. Spitzwegerich wächst häufig in nährstoffreichen Wiesen.
Positive Seiten: Beide Arten sind alte Heilpflanzen (v.a. Spitzwegerich), zudem sind die jungen, noch weichen Blätter roh oder gedünstet essbar.
Wie wird man sie los?
Durch Ausstechen der Rosetten mitsamt Wurzel. Wichtig ist, dass es nicht zur Blüte bzw. Samenreife kommt, damit sich die Pflanzen nicht noch mehr ausbreiten.
4. Brennnessel
Wie sieht sie aus?
Sowohl die Kleine (bis 60 Zentimeter hoch), als auch Große Brennnessel (bis 3 Meter hoch) treibt im Frühjahr aus einem ausdauernden Wurzelstock aus. Triebe und gezähnte Blätter sind mit Brennhaaren versehen. Weibliche Blüten sind hell und hängend, männliche dunkler und stehend.
Wie breitet sie sich aus?
Über Samen und Wurzelausläufer.
Wo wächst sie?
Vor allem die Große Brennnessel zeigt stickstoffreichen Boden an.
Positive Seiten:
Brennnesseln sind nicht nur essbar (lecker sind vor allem die jungen Blätter und Triebspitzen), sondern auch wertvolle Heilpflanzen. Sehr gesund sind auch die Samen. Eine Jauche daraus ergibt ein gutes Stärkungsmittel. Wenn ihr selbst eine Jauche ansetzen möchtet, könnt ihr auch auf unsere Brennnessel Pellets zurückgreifen. Und: Brennnesseln sind wichtige Nahrungspflanzen für verschiedene Schmetterlingsraupen.
Wie wird man sie los?
Durch Ausgraben der Wurzelstöcke. So ganz verschwinden Brennnesseln zwar trotzdem nicht, aber sie werden eingedämmt.
5. Franzosenkraut
Wie sieht es aus?
Recht unscheinbare, verzweigte krautige Triebe mit waagerecht stehenden Blättern. Im Sommer bis zum Herbst erscheinen die kleinen Blüten, mit gelber Mitte und weißen Zungenblüten.
Wie breitet es sich aus?
Durch Samen
Wo wächst es?
Franzosenkraut besiedelt vor allem nährstoffreiche Standorte
Positive Seiten:
Das vitaminreiche, frische Kraut ergibt ein leckeres Gemüse.
Wie wird man es los?
Die Pflanzen lassen sich gut aus der Erde ziehen. Wenn ihr das tut, bevor sie Samen ansetzen oder diese ausfallen, wachsen auch weniger neue heran.
6. Giersch
Wie sieht er aus?
Ausdauerndes Kraut mit dreiteiligen Blättern, die jeweils zu dritt an einem Stängel sitzen und hübschen weißen Doldenblüten. Sie sind das kleinere Übel. Das größere: das weitreichende, dichte Wurzelgeflecht, durch das sich schnell große Teppiche bilden.
Wie breitet er sich aus?
Über Ausläufer und kleinste abgebrochene Wurzelteile sowie über Samen.
Wo wächst er?
Giersch zeigt stickstoffreiche Böden an. Und er wächst quasi überall, sogar im Schatten.
Positive Seiten:
Die jungen Blätter schmecken lecker und sind reich an Mineralstoffen. Giersch ist auch als Heilpflanze im Einsatz.
Wie wird man ihn los?
Mühsam! Durch Jäten (vor allem früh im Jahr) könnt ihr die Gierschteppiche zwar immer wieder zurückschlagen. Meist entstehen dabei aber neue Wurzelschnipsel, die wieder austreiben. Gegen Giersch könnt ihr gut Finalsan GierschFrei135 einsetzen. Weitere Strategien findet ihr unter Giersch bekämpfen: Was hilft wirklich?
7. Hahnenfuß
Wie sieht er aus?
Das mehrjährige Kraut bildet ein tiefreichendes Wurzelsystem und lange, flache Triebe mit gefiederten Blättern – die Blattknoten dieser Triebe schlagen wiederum Wurzeln. Ab Mai und bis in den August öffnen sich gelbe Blüten.
Wie breitet er sich aus?
Über die Blatttriebe, die sich in regelmäßigen Abständen im Boden verwurzeln, und auch über Samen.
Wo wächst er?
Hahnenfuß ist eine Zeigerpflanze für nasse, verdichtete und stickstoffreiche Böden.
Positive Seiten:
Obwohl oder gerade weil der Pflanzensaft reizend wirkt, wurde Hahnenfuß früher als Heilpflanze eingesetzt.
Wie wird man ihn los?
Regelmäßig jäten hilft, auch wenn sich die Pflanzen fix ausbreiten.
8. Löwenzahn
Wie sieht er aus?
Lange, gezähnte Blätter, die in einer Rosette stehen, leuchtend gelbe Blüten und der als Pusteblume bekannte Samenstand – den Löwenzahn kennt jeder! Die Basis liegt im Untergrund: die bis ein Meter tiefe Pfahlwurzel.
Wie breitet er sich aus?
Über die Samenschirmchen, die der Wind verteilt.
Wo wächst er?
Löwenzahn zeigt stickstoffreiche, verdichtete und kalkreiche Böden an.
Gut zu wissen:
Vom Löwenzahn ist fast alles essbar, von der Wurzel über die Blätter bis zur Blüte.
Wie wird man ihn los?
Jätet man die Pflanzen vor der Samenreife, ist der Erfolg am größten. Aber: Die Wurzel muss raus!
9. Quecke
Wie sieht sie aus?
Das ausdauernde Gras kann bis über einen Meter hoch werden. Im Boden breitet sie flach unter der Erde ihre wüchsigen Rhizome aus, aus denen in regelmäßigem Abstand neue Triebe sprießen.
Wie breitet sie sich aus?
Vor allem über die Rhizome, aber auch über die Samen.
Wo wächst sie?
Vor allem an offenen, besonnten Stellen und auf nährstoffreichen, oft verdichteten Böden.
Positive Seiten:
Tatsächlich sind Queckenrhizome sowie junge Blätter essbar.
Wie wird man sie los?
Nur mit Geduld und Hartnäckigkeit! Und mit gründlichem Jäten, bei dem jedes noch so kleine Wurzelteil entfernt werden muss.
10. Vogelmiere
Wie sieht sie aus?
Das einjährige Kraut entwickelt reich verzweigte, mit kleinen Blättern besetzte Triebe. Die Pflanzen bilden schnell dichte Teppiche. Die weißen Blüten erscheinen das ganze Jahr über.
Wie breitet sie sich aus?
Über Samen.
Wo wächst sie?
Zeigt stickstoffreiche Böden an und wächst gern an sandigen Standorten.
Positive Seiten:
Vogelmiere ist ein ziemlich vitaminreiches Wildgemüse und schmeckt roh im Salat.
Wie wird man sie los?
Die Pflanzen lassen sich super jäten, weil sie nicht tief wurzeln. Da sie ganzjährig blühen ist es schwierig, alle vor dem Blühen und Versamen zu erwischen.
Unkraut bekämpfen - warum überhaupt?
Eigentlich sieht doch so ein dicht begrüntes Beet ganz gut aus, oder? Das Problem: Das Unkraut, das sich dort ansiedelt, ist eine starke Konkurrenz zu den gepflanzten Gemüsen oder Zierpflanzen, nimmt diesen Wasser, Nährstoffe, Licht und natürlich schlicht den Platz im Beet weg. Die meist heimischen Wildkräuter sind eben einfach wüchsiger und robuster – und so manche Gartenpflanze wird früher oder später von ihnen überrollt und verschwindet. Darüber hinaus könnten auch Krankheiten auf die empfindlicheren Kulturarten übertragen werden.
Hat Unkraut auch gute Seiten?
Ja, klar! Jede Wildpflanze hat ihren ökologischen Wert und Nutzen. Und sei es „nur“, bestimmte Standorte zu begrünen und so den Boden feucht zu halten und Erosion zu verhindern. Noch wichtiger: Wildarten sind wichtige Nahrungsquellen für heimische Insekten und bilden damit auch einen bedeutsamen Baustein in der Nahrungskette anderer Tiere, wie Vögel. Und nicht zuletzt wurden bzw. werden viele dieser Gewächse zu Heilzwecken oder in der Küche eingesetzt und verwendet.
Die zwei Unkraut-Typen
Grundsätzlich wird Unkraut nach seiner Ausbreitungsart in Wurzel- und Samenunkraut unterschieden.
Wurzelunkräuter sind die Gefürchteteren! Ihre unterirdischen Ausläufer, Rhizome oder anderen Wurzelorgane haben die unangenehme Eigenschaft, aus kleinsten Teilen wieder neu auszutreiben.
Samenunkräuter dagegen muss man – theoretisch – einfach nur davor abhalten, ihre Saat auszustreuen. In unserem Beitrag Was ist Unkraut findet ihr weitere Infos zu den zwei Unkraut-Typen.
Am meisten Schrecken verbreiten Arten wie der Giersch, die auf die eine und die andere Art und Weise den Garten erobern. Es gibt also viel zu tun – vor allem gibt es viel zu Jäten!
Und wie geht „richtig jäten“?
Einfach nur oben an der Pflanze ziehen kann bei vielen Samenunkräutern in sandigem Boden vielleicht funktionieren, aber nicht bei Wurzelunkräutern. Besser, ihr legt euch dazu die richtigen Hilfsmittel zu. Vor allem ein sogenannter Unkrautstecher ist hilfreich, mit dem ihr tief in die Erde gelangt, um z.B. Löwenzahnwurzeln herauszuhebeln. Auch Hacken werden gerne eingesetzt – sie sind aber eher für (noch) unbepflanzte Unkrautflächen geeignet. Im Beet zwischen Stauden könntet ihr damit schnell deren Wurzeln erwischen.
Außerdem hackt ihr unweigerlich Unkrautwurzeln klein und verbreitet damit die unerwünschten Pflanzen noch mehr. Und: Durch Hacken gelangen Unkrautsamen aus tieferen Bodenschichten schneller nach oben.
Noch ein Tipp: Wenn ihr zur richtigen Zeit jätet, erspart ihr euch viel Arbeit und Nerven! Samenunkräuter gilt es vor der Samenreife auszumerzen. Bei Wurzelunkräutern hilft ein früher Durchgang im Februar/März enorm. Nach einer Regenphase – oder einer Runde Gießen – fällt die Arbeit generell wesentlich leichter!
Unkraut entsorgen – so geht’s
Samenunkräuter, die noch keine Samen angesetzt haben, können auf den Kompost wandern. Wurzelunkräuter nur, wenn sie vorher ein paar Tage an der Erdoberfläche in der Sonne eingetrocknet sind. Aber auch dann ist bei manchen Arten wie Quecke oder Giersch überhaupt nicht sicher, dass sie nicht mehr austreiben. Ackerschachtelhalm etwa verrottet gar nicht. Sicher geht ihr, wenn ihr diese Pflanzen im Biomüll entsorgt.
Unser Mittel gegen Unkraut
Mit der auch in der Natur vorkommenden Pelargonsäure wirkt Finalsan UnkrautFrei Plus und das bis in die Wurzeln. Es zerstört die Zellwände der Pflanzen und lässt sie dadurch absterben. Zudem verhindert ein Wachstumsregulator die weitere Zellteilung. Das Mittel ist glyphosatfrei, biologisch abbaubar und unschädlich für Haustiere und Bienen. Für kleinere Flächen gibt es das anwendungsfertige Finalsan AF UnkrautFrei PLUS135.
Was hilft sonst noch?
Den Boden mulchen:
Eine Schicht angetrockneter Rasenschnitt, Stroh oder Falllaub nimmt dem Unkraut Licht und Luft. Vorsicht bei Rindenmulch: Er entzieht dem Boden Stickstoff, deshalb vor dem Ausbringen düngen.
Dicht pflanzen:
Lasst in euren Staudenbeeten keine großen Lücken, die den Unkräutern eine Anlaufstelle bieten. Dichte Pflanzendecken lassen viel weniger oder gar kein Unkraut mehr durch.
Unkrautvlies verlegen:
Eine zwar ziemlich aufwändige Methode, die aber recht zuverlässig den unerwünschten Bewuchs unterdrückt. Verwendet dafür bitte nur kompostierbare Materialien!
Mehr dazu, wie ihr Unkraut effektiv bekämpfen könnt, findet ihr unter dem Magazin Beitrag Unkraut bekämpfen.