Eure Beiträge

Name: Weber
Beitrag vom: 28.09.2023
Hallo,

unser alter Mirabellenbaum hat bereits im August angefangen Blätter zu verlieren und ist mittlerweile fast komplett kahl. Die Oberseite der verbliebenen Blätter sind gelblich gepunktet und auf der Unterseite sind kleine schwarze Punkte die man abreiben kann. Paar Blätter haben auch viele kleine Löcher. Kann es sich dabei um Pflaumenrost oder die Schrotschusskrankheit handeln? Vielleicht sogar beides zusammen? Welche Mittel würden in diesem Fall helfen?

Wir wären für jeden Tipp dankbar!

Viele Grüße Familie Weber
Name: Neudorff
Beitrag vom: 28.09.2023
Hallo Familie Weber,

vermutlich ist die Mirabelle, wie schon von Ihnen vermutet, mit Rost und Schrotschuss befallen. Das führt auch zum vorzeitigen Laubabwurf.

Der Pflaumenrost wird durch den Pilz Tranzschelia pruni-spinosae verursacht. Die Pilzerkrankung führt ab Mitte Juli zu kleinen gelben Flecken auf der Blattoberseite. Etwas später erscheinen auf der Blattunterseite braune, danach schwarze Pusteln. Stark befallene Blätter werden braun und fallen ab.
Der Pilz überwintert auf den befallenen Blättern und geht im Frühjahr auf verschiedene andere Pflanzen über. Von hier aus erfolgt ab Mitte Juli der Neubefall der Pflaumen oder Zwetschgen.
Um eine Neuinfektion im Frühjahr zu verhindern, entfernen Sie das Laub der befallenen Pflanzen und vernichten dieses.
Zusätzlich vitalisieren Sie die Bäume mit Neudo-Vital Obst-Spritzmittel. Vitale Pflanzen sind weniger anfällig für Pilzkrankheiten.
Die Spritzungen erfolgen ab Mitte Juni regelmäßig alle 7-10 Tage.
Eine direkte Bekämpfung dieser Pilzkrankheit ist bei fortgeschrittenem Befall in diesem Jahr nicht mehr möglich.

Die Schrotschusskrankheit wird von dem Pilz Stigmina carpophila verursacht. Der Pilz befällt Kirschen, Pflaumen, Zwetschgen, Aprikosen und Pfirsiche, aber auch Zierkirschen und Kirschlorbeeren. Die Krankheit tritt besonders in feuchten Jahren bzw. in niederschlagsreichen Gegenden auf. Dabei treten ab Mai auf den Blättern zahlreiche rötliche bis braune Flecken auf. Die Befallsstellen trocknen ein und fallen heraus, so dass die Blätter wie "mit Schrot durchschossen" aussehen.
Bei starkem Befall beginnen die Blätter schon im Juni abzufallen. Auf den Früchten führt die Infektion zu rotumrandeten Flecken und fadem Geschmack. An den Zweigen entstehen durch den Pilz langgestreckte, eingesunkene Stellen, aus denen Wundgummi austritt. Befallene Triebe sterben meist ab. Der Pilz überwintert an den Trieben und auf befallenen Früchten.

Zur Vorbeugung sorgen Sie mit einer ausgewogenen organischen Düngung (z.B. mit Azet Beeren- & ObstDünger) für eine gute Ernährung des Baumes. Bedecken Sie den Boden unter den Obstbäumen regelmäßig mit einer dicken Schicht Mulch aus Rasenschnitt.
Weiterhin ist es wichtig, befallene Blätter, Triebe und Früchte wegzuschneiden und zu vernichten.

Eine Bekämpfung dieser Krankheit ist mit einem naturgemäßen Spritzmittel nicht möglich.

Freundliche Grüße
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Sabine Aulich
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