Eure Beiträge

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Name: Petra Richter
Beitrag vom: 22.05.2020
Ich habe an der immergrünen Ölweide sonnenähnlichen Beläge auf den Blättern. Ausserdem hat mein junger Mirabellenbaum gekräuselt Blätter und meine Süßkirsche zerfressenen Blätter. Was ist dagegen zu tun?
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 25.05.2020
Hallo Frau Richter,

wegen der Ölweide bitten wir um Fotos an Beratung@neudorff.de
Die Mirabelle ist vermutlich mit Pflaumenblattläusen befallen gewesen.
Häufig tritt die Kleine Pflaumenblattlaus zusammen mit der Großen Pflaumenblattlaus an Pflaumenbäumen auf. Beide Arten verursachen das gleiche Schadbild (stark verkräuselte Pflaumenblätter), wobei die Kleine Pflaumenblattlaus wesentlich öfter vorkommt und deshalb größere Schäden anrichtet. Die Blattläuse können zudem das Scharkavirus auf die Pflaume übertragen.

Die Kleine Pflaumenblattlaus überwintert als erwachsene Laus, als sogenannte Stammmutter, im Knospenbereich. Zur Zeit des Knospenschwellens (Ende Februar/Anfang März) vermehrt sich diese Blattlausart rasant. Die grün-gefärbten Läuse verursachen später durch ihre Saugtätigkeit starke Verkräuselungen an den Blättern. Durch die geschädigten Blätter entwickeln sich die Früchte nur schlecht. Häufig verfärben sich die Blätter rötlich und werden teilweise abgeworfen. Oftmals bleiben die Blätter jedoch grün verkräuselt am Baum hängen. Da die Läuse im Mai auf ihre Sommerwirtspflanzen abwandern, finden sich im Sommer in den eingerollten Pflaumenblättern nur noch die weißen Häutungsreste der Läuse. An Korbblütengewächsen, wie z. B. Sonnenblumen, Kornblumen und Astern verursachen sie ebenfalls eingekräuselte Blätter. Im Herbst kehren die geflügelten Läuse zur Eiablage an die Pflaume zurück. Die Eier werden in Rindenritzen am Stamm oder an Ästen abgelegt. Aus diesen Eiern schlüpfen bei der Kleinen Pflaumenblattlaus noch im Herbst neue Stammmütter, die anschließend überwintern. Die Große Pflaumenblattlaus überwintert hingegen als Ei in Rindenritzen. Aus diesen Eiern schlüpfen bei dieser Art erst im Frühjahr neue Blattläuse.
Ist der Befall bereits relativ stark, entfernen Sie die stark eingerollten Triebspitzen.

Zur Bekämpfung der Überwinterungsstadien spritzen Sie an frostfreien Tagen Mitte-Ende Februar vor dem Austrieb mit Promanal Neu Austriebsspritzmittel*,°*. Promanal Neu Austriebsspritzmittel*,° ist ein reines Paraffinöl ohne insektizide Zusätze. Durch das nützlingsschonende Präparat werden die Überwinterungsstadien der Blattläuse erstickt. So verhindern Sie einen Massenbefall schon zu Anfang der Saison.

Der Kirschbaum ist vermutlich mit Frostspannern befallen.
Frostspanner (Operophthera brumata oder Erannis defoliaria) gehören zu den Nachtfaltern. Ab März/April schlüpfen die grünen oder braun-gelben Larven der Schädlinge. Durch ihre „spannende“ (katzbuckelartige) Bewegung haben die Tiere ihren Namen erhalten. Die Raupen fressen an Blättern und Früchten bis zum vollständigen Kahlfraß. Junge Früchte werden löffelartig ausgefressen und verkrüppeln dann. Im Anschluss an diesen Reifungsfraß lassen sich die Larven zu Boden fallen. Dort verpuppen sie sich. Im Oktober erscheinen dann die erwachsenen Falter. Die Weibchen sind flugunfähig. Diese Weibchen kriechen am Stamm empor und legen ihre Eier in der Krone von Gehölzen ab.

Vorbeugend legen Sie ab September einen Raupen- und AmeisenLeimring um den Stamm befallener Bäume. So verhindern Sie, dass die flugunfähigen Weibchen zum Eierlegen den Stamm empor kriechen. Zugelassene Spritzmittel dagegen haben wir leider nicht im Sortiment.


Nähere Informationen zur Anwendung des empfohlenen Produktes entnehmen Sie bitte dem Packungsaufdruck. Bitte beachten Sie die dort gemachten Angaben.

*Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Warnhinweise- und Symbole in der Gebrauchsanleitung beachten.

Freundliche Grüße
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Sabine Aulich
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