Eure Beiträge

no_image.jpg
Name: MP
Beitrag vom: 28.07.2019
Hallo,
ich habe eine Frage. Unsere Pfirsiche färben sich und leuchten rot-gelb. Aber leider haben sie schwarze Flecken und teilweise sehr kleine angefressene Stellen. Nach Recherche auf den Neudorff-Seiten tippe ich auf eine Obstfliege. Liege ich richtig und was kann ich tun?
Vielen Dank vorab für einen Tipp.
MP
no_image.jpg
Name: Neudorff
Beitrag vom: 30.07.2019
Hallo MP,

Ihrer Schilderung nach könnte es sich bei den dunklen Flecken um einen Befall mit Pfirsichschorf handeln.

Der Pfirsichschorf wird vom Pilz Venturia carpophila verursacht. Der Pilz tritt vorwiegend an mittelspäten und späten Sorten auf.
An der Frucht entstehen zunächst schwarze, rundliche Flecken, die später zusammenfließen. Von größeren Schorfstellen dringen Risse tief ins Innere der Früchte. An unverholzten einjährigen Trieben finden sich bräunliche bis schwärzliche, 3-10mm lange, unauffällige Schorfstellen. Die Blätter sind in der Regel ohne Befall.
Die ersten Infektionen erfolgen nur bei feuchter Witterung etwa ab Ende Juni. In feuchten, regenreichen Sommern kann die Krankheit sich schnell ausbreiten.

Pfirsichschorf kann nur vorbeugend bekämpft werden.
Eine besonders wichtige vorbeugende Maßnahme ist ein regelmäßiger Auslichtungsschnitt im nächsten Frühjahr und das Entfernen kranker Früchte, wenn Sie sie jetzt entdecken.
Im kommenden Jahr vitalisieren Sie den Pfirsich zusätzlich regelmäßig mit Neudo®-Vital Obst-Spritzmittel. Vitale Pflanzen sind weniger anfällig für Pilzkrankheiten.
Die Spritzungen beginnen ab Anfang Juni und werden alle 7 – 10 Tage bis kurz vor der Ernte durchgeführt. Das Mittel hat keine Wartezeit.

Weitere Informationen zur Anwendung des empfohlenen Mittels können Sie dem Packungsaufdruck entnehmen. Bitte beachten Sie die dort gemachten Angaben.

Durch die kleinen und größeren Risse im Fruchtfleich werden zusätzlich Insekten wie Obstfliegen, aber auch Wespen angelockt, die die Frucht dann durch Fraß weiter Schädigen so dass es in der Folge dann auch zu größeren Faulstellen kommt und die Früchte ungenießbar werden.


Oft wird als Obstfliege die sogenannte Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) bezeichnet.

Diese ca. 3 mm große, braun-rot gefärbte Fruchtfliegenart ist ursprünglich in Asien beheimatet. Sie wurde in den letzten Jahren in Europa durch Importe von befallenen Früchten eingeschleppt. Inzwischen umfasst das Befallsgebiet ganz Deutschland.

Befallen werden reifende Früchte, wie z.B. Kirschen, Erdbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, rote Weintrauben, aber auch Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen und Mirabellen zählen zum Wirtspflanzenkreis. Im Gegensatz zu unseren heimischen Fruchtfliegen befällt die Kirschessigfliege hauptsächlich gesunde Früchte. Sie kann die Früchte zur Eiablage anbohren und ist nicht darauf angewiesen, dass z.B. Wespen Vorarbeit geleistet haben. Die schlüpfenden Larven ernähren sich vom Fruchtfleisch und in die Verletzungen der Fruchthaut dringen später Pilze ein, so dass die Frucht schnell fault.

Die Kirschessigfliege überwintert als erwachsenes Tier frostfrei in der Bodenstreu oder zwischen krautigen Pflanzenresten. Ab Mitte-Ende März beginnt der Flug der erwachsenen Kirschessigfliege, die Fliegen können mehrere Wochen bis zu einigen Monaten alt werden und 8-13 Generationen bilden. Das Weibchen belegt eine Frucht meist mit mehreren Eiern, aus denen bereits 1-2 Tage später die Larven schlüpfen. Die Verpuppung kann in der Frucht oder im Boden stattfinden und 14-21 Tage nach der Eiablage schlüpfen neue erwachsene Fliegen.

Die Kirschessigfliege meidet trockene und sonnige Bereiche. Sorgen Sie deshalb durch regelmäßigen Schnitt der Obstgehölze für möglichst gute Belichtung und Durchlüftung.
Vorbeugend können kleinere Pflanzenbestände, wie Erdbeeren und anderes Beerenobst, sowie kleine Bäume nach Blütenende eingenetzt werden z.B. mit unserem SchädlingsschutzNetz. Das Netz sollte erst zur Ernte wieder entfernt werden. Das Netz hat die Abmessung 2,30 x 4,25 m und die Maschenweite beträgt 0,8 x 0,8 mm.
Bereits befallenes, auf dem Boden liegendes Obst muss umgehend in die Mülltonne entsorgt werden.

Ein Teil der Schädlinge lässt sich durch die Aufhängung unserer neuen ObstfliegenFalle abfangen. Damit kann der Befall überwacht werden. Diese Kunststoff-Falle wird mit dem hochattraktiven Lockstoff ObstfliegenFalle gefüllt und in den Obstkulturen aufhängt, sobald sich die ersten Früchte umfärben. Damit ist ein Einsatz von Mai bis Oktober möglich.

Zur Bekämpfung gibt es momentan leider keine zugelassenen Pflanzenschutzmittel.



Freundliche Grüße
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Katharina Fasse

War dieser Beitrag hilfreich?00
no_image.jpg
Name: MP
Beitrag vom: 30.07.2019
Vielen Dank für die schnelle Beratung. MP
War dieser Beitrag hilfreich?00