Eure Beiträge

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Name: Simone
Beitrag vom: 01.06.2009
Hallo,
ich habe massenhaft Milben in der Wohnung. Wir wohnen im Erdgeschoß und haben vor dem Fenster einen breiten Grünstreifen. Zwischen Grünstreifen und Hauswand sind ungefähr 30cm nicht bepflanzt. Vermutlich kommen die Milben durch das Fenster hinein (auch geschlossen). Sie sind überall, vornehmlich auf der Wand und am Boden. Sie haben einen dunklen Körper und orange Beine. Ich habe auch schon ein paar mal gesehen, dass sie in - vermutlich - Spinnweben sitzen und zwar in Massen. Wenn man sie zerdrückt hinterlassen sie braune Flecken.
Wie werde ich diese Tiere wieder los? Wie kann ich verhindern das sie weiter in die Wohnung kommen? Und um was für Milben könnte es sich handeln? Sind sie für uns, unsere Frettchen oder Lebensmittel "gefährlich"?
Liebe Grüße Simone
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Name: NEUDORFF
Beitrag vom: 02.06.2009
Hallo Simone,

bei den Tierchen an der Wand handelt es sich wahrscheinlich um die Rote Samtmilbe (Trombidium holosericeum).

Die erwachsene Milbe ist leuchtend rot gefärbt, hat 8 Beine und kann bis zu 3 mm groß werden. Die Larven sind deutlich kleiner und haben nur 6 Beine. Auf das Larvenstadium folgen noch zwei Nymphenstadien, erst dann erfolgt die Häutung zur erwachsenen Milbe. Die Rote Samtmilbe tritt den ganzen Sommer über im Garten auf.
Die Rote Samtmilbe lebt meist parasitisch an anderen Insekten, indem sie deren Gewebeflüssigkeit saugt. Sie ernährt sich zusätzlich von Insekteneiern oder erbeutet auch kleinere Insekten (z. B. Blattläuse). Diese Milben werden jedoch nicht an Mensch und Haustier schädlich.

Sie bevorzugen als Lebensraum sonnige und warme Trockenmauern, Steinplatten und Wiesenflächen. Bei Sonnenschein sind sie auch auf Terrassen und Gartenmöbeln zu finden und laufen dort flink umher.

Dabei können sie auf hellen Gartenmöbeln oder heller Kleidung, wenn sie gequetscht werden, rote Flecken hinterlassen.

Da diese Milben keine Schädlinge sind, ist es nicht erforderlich, sie zu bekämpfen.
Um das Eindringen ins Haus zu verhindern, können Sie die Fenster mit feiner Fliegengaze (Pollenschutznetz) versehen. Mit Permanent UngezieferSpray*** lassen sich Barrieren an Sockel, Schwellen und Fenstern spritzen, welche die Milben nicht unbeschadet überwinden können. Erneuern Sie diese Spritzstreifen bei Bedarf.

Mit freundlichem Gruß
W. NEUDORFF GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer

*Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch stets Kennzeichnung und Produktinformationen lesen.
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Name: Simone
Beitrag vom: 02.06.2009
Hallo Frau Germeyer,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Die Milben die wir haben sind deutlich kleiner als die rote Samtmilbe und haben 8 Beine bzw. 6 Beine und zwei Fühler. Sie sind jedoch nicht ganz rot wie die rote Samtmilbe sondern richtig dunkel (braun oder schwarz) und haben lediglich leicht rote Beine. Die roten Samtmilben haben wir auch, jedoch bleiben diese außerhalb der Wohnung. Die Milben die wir in der Wohnung haben hinterlassen braune Spuren wenn man sie zerdrückt. Sie bilden auf der Wand so kleine Punkte - vermutlich wenn sie tot sind - und sehen aus wie kleine Löcher. Wenn man jedoch über die scheinbaren Löcher wischt, hinterlässte es braue oder rote Spuren. Während die lebenden Milben nur braune Spuren beim töten hinterlassen.
Die Milben kommen aus jeder ritze in die Wohnung, so dass ich nicht wirklich weiß, so hin ich das genannte Spray sprühen sollte.

Vielen Dank!

Simone
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Name: NEUDORFF
Beitrag vom: 04.06.2009
Hallo Simone,

wenn die Milben an Ihren Wänden so viel kleiner sind, könnte es sich um Mauermilben (Balaustium murorum) handeln.

Mauermilben sind blutrote, dichtbehaarte Milben, die gerade noch mit dem bloßen Augen sichtbar sind.
Hauptsächlich in den Sommermonaten Juni/Juli kann eine Massenvermehrung vorkommen. Die Tiere wandern dann ab und dringen oft in großer Zahl durch Fenster oder Oberlichter in die Räume ein.
Teilweise wird erwähnt, dass die Mauermilbe bei zahlreichem Vorkommen auch den Menschen befallen soll. Andere Wissenschaftler bezweifeln dies, da diese Art kein parasitisch lebendes Entwicklungsstadium besitzt.
Ein stärkeres Auftreten von Mauermilben wurde erstmals in den siebziger Jahren in der BRD registriert.

Sowohl Mauer- als auch Samtmilben siedeln sich im Gegensatz zu Hausstaubmilben nicht im Haus an.

Da die auffälligen, erwachsenen Stadien immer nur zu einer bestimmten Zeit austauchen, erledigt sich das Problem normalerweise nach einigen Wochen von selbst.

Bis dahin sollten Sie vor allem dort sprühen, wo die Milben (oder die hinterlassenen Flecken) besonders störend sind.

Mit freundlichem Gruß
W. NEUDORFF GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer
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