Eure Beiträge

no_image.jpg
Name: Michael
Beitrag vom: 30.04.2018
Hallo,

ich habe am Balkon einige Pflanzentröge (ca. 100l) stehen. Sie sind mit diversen Kräutern besetzt.

In letzter Zeit geht ein Kräuterstock nach dem anderen ein. Bei den letzten zwei, die ich ausgegraben habe, war der gesamte Wurzelstock voller Rosenkäferlarven (ca. 20 Stück).
Ich habe einige Larven auf den Boden gelegt und sie sind am Rücken davongerobbt - deshalb denke ich das es Rosenkäferlarven sind.

Meine Frage(n):
Kann ich hier Nematoden einsetzen?
Wenn ja, welche?
Sind die Nematoden für Menschen gefährlich ... würden in Kräutertrögen wie oben geschildert verwendet?

Vielen Dank für Ihre Hilfe.

Mfg
Michael
no_image.jpg
Name: Neudorff
Beitrag vom: 02.05.2018
Hallo Michael,

Ihrer Beschreibung nach handelt es sich bei den Insekten tatsächlich um die Larven des Rosenkäfers (Cetonia aurata).

Der erwachsene Käfer wird etwa 1,5 bis 2 cm lang und ist grün-gold, metallisch- glänzend gefärbt. Auf den Flügeldecken finden sich zusätzlich noch weiße Flecken.
Die Käfer können sehr gut fliegen. Zumeist werden verschiedene Blüten von Rosen, Holunder, Weißdorn, Disteln u. a. angeflogen. Der erwachsene Käfer ernährt sich von Blütennektar, Pollen und auch von austretenden Pflanzensäften verletzter Pflanzen. Allerdings verursacht der Käfer keinen größeren Schadfraß.

Die Weibchen des Rosenkäfers legen ihre Eier oft in Komposthaufen und in alte, zerfallene Baumstümpfe ab. Die schlüpfende Larve ist dick und bogenförmig gekrümmt. Sie häutet sich zweimal. Wenn die Larve auf einer glatten Unterlage fliehen will, streckt sie sich und robbt auf dem Rücken davon. (Zur Unterscheidung: Maikäferlarven können nicht auf dem Rücken robben, sie bleiben gekrümmt).
Im allgemeinen ist die Larve des Rosenkäfers ist kein Wurzelschädling, sie ernährt sich von abgestorbenen Holzresten im Kompost oder Baumstümpfen.
In dem begrenzten Raum von Pflanztrögen können sie jedoch aus Mangel an anderer Nahrung an Feinwurzeln schädigen.

Bei einer Larven-Größe von 4 - 5 cm baut sie sich einen Kokon aus Holzstückchen, Erde und Sand. Der Kokon wird von der Larve mit einem Sekret aus dem Hinterleib verklebt. In diesem Kokon findet die Verpuppung statt. Die Entwicklung zum erwachsenen Käfer dauert 2 - 3 Jahre.

Da die Larven nützliche Kompostbewohner sind, ist es nicht erforderlich, diese in Ihrem Garten zu bekämpfen.

Ein erfolgreicher Einsatz von HM-Nematoden ist gegen Dickmaulrüßlerlarven und Engerlinge von Gartenlaubkäfern, also bei Engerlingen bis zu einer maximalen Größe von 1,5 cm möglich. In Ihrem Fall ist das (bereits erfolgte) Absammeln die bessere Lösung.

Grundsätzlich kann man Nematoden auch in Gemüse- oder Kräuterbeeten anwenden, da diese heimischen Fadenwürmer für den Menschen kein Risiko darstellen.

Weitere Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung von Schaderregern finden Sie in der Pflanzendoktor-App von Neudorff, erhältlich im App-Store und im Google Play Store. Jetzt neu: Die aktuelle Version der Pflanzendoktor-App enthält eine Beta-Version für die automatische Erkennung des Schadbildes. Per Smartphone-Kamera wird einfach die kranke Pflanze eingescannt, und das System versucht automatisch, das Schadbild zu analysieren.

Freundliche Grüße,
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Katharina Fasse
War dieser Beitrag hilfreich?50