Eure Beiträge

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Name: Bärbel Juhnke
Beitrag vom: 04.07.2019
Hallo,

ich habe rundherum an manchen Stängeln meiner Erdbeerpflanzen, weisse unterschiedlich geformte Gebilde entdeckt, mal rund oder länglich, ca 3-6 cm im Durchmesser groß. Bisher konnten mir auch Fachleute nicht weiterhelfen. Ungeziefer konnte ich nicht entdecken. Wenn man die Pflanze bewegt, fällt das weiße filigrane Gebilde in sich zusammen. Ansonsten sehen die Pflanzen gesund aus und haben auch schöne große Früchte getragen.
Vielleicht weiß jemand Rat?

VG Bärbel
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 05.07.2019
Hallo Bärbel,

vielleicht handelt es sich um Schleimpilze.

Schleimpilze (Myxomyceten) können weder dem Tierreich, noch den Pflanzen oder Pilzen zugeordnet werden, sie sind eine eigene Lebensform.
Schleimpilze ernähren sich von echten Pilzen, Bakterien und Algen, man sollte sie als interessantes Naturschauspiel betrachten.

Treten die auffälligen Fruchtkörper der Schleimpilze an Bauholz auf, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass sich im Bauholz noch unentdeckte Holz-zerstörende Pilze befinden. Die Schleimpilze ernähren sich von diesen schädlichen Pilzen. Geschädigtes Bauholz sollte trotzdem ersetzt oder behandelt werden durch einen Sachverständigen für Holzschutz.

Schleimpilze sind auf eine hohe Feuchtigkeit angewiesen, deshalb verschwinden sie bei Trockenheit fast vollständig wieder. Bei Nässe bilden Schleimpilze begeißelte Zellen aus, mit deren Hilfe sie sich fortbewegen können (mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1 cm pro Stunde). Dadurch können sie andere Pilze überwuchern und anschließend verdauen. Auch Pflanzen werden manchmal als Kletterhilfe genutzt, bleiben aber unbeschadet.

Das Zellwachstum und die Vermehrung der Schleimpilze wird ebenfalls durch Nässe angeregt, es können sich je nach Art handtellergroße Fruchtkörper ausbilden. Bei Trockenheit werden sogenannte Sklerotien (Dauersporen) ausgebildet, die ein Überleben der ungünstigen Bedingungen sichern.
Kommt es anschließend wieder zu einer feuchten Periode, können die Schleimpilze erneut auftreten.

Bekämpfungsmittel für diese Organismen gibt es nicht. Da sie aber keine Garten-Pflanzen oder Tiere schädigen, ist es auch nicht erforderlich, etwas dagegen zu unternehmen.

Freundliche Grüße
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Sabine Aulich
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Name: Bärbel Juhnke
Beitrag vom: 05.07.2019
Hallo Sabine,
vielen Dank für Ihre Hilfe! Eine Kollegin von Ihnen ist zu dem gleichen Ergebnis gekommen. Super Sache die Beratung!!!

VG Bärbel
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