Eure Beiträge

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Name: Petra Z.
Beitrag vom: 15.02.2020
Guten Tag,
Ich habe eine Frage zu o.g. Wühlmausgift. In unserem Garten wurde dieses Gift in Wühlmausgängen ausgelegt. Im Haushalt und Garten lebt eine Katze, die auch eine gute Mäusejägerin ist. Sollten sich in den Wühlmausgängen noch Reste oder komplette Köder, die von den Mäusen nicht angenommen wurden, befinden, wie lange ist das Gift, das in den Gängen ausliegt noch wirksam, oder nach welcher Zeit lässt die Wirksamkeit nach?
Komplette Köder oder auch Reste, die möglicherweise von den Mäusen nicht angenommen wurden ( auch wegen des warmen Winters ) aus den Gängen zu entfernen wäre ja sicher schwierig, denn die Mäuse haben ja eventuell die Beutel auch irgendwo in ihren Höhlen weiter verschleppt.
Da ich mir Sorgen um unsere Katze mache, würde ich mich über eine schnelle Antwort sehr freuen.
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 17.02.2020
Hallo Petra,

unser Quiritox WühlmausKöder*** ist ein zugelassenes Biozid und enthält als Wirkstoff Coumatetralyl. Coumatetralyl ist ein Blutgerinnungshemmstoff, der nicht von Pflanzen aufgenommen werden kann und sich im Boden gut biologisch abbaut. Allerdings dürfen Biozide aus zulassungsrechtlichen Gründen nicht offen ausgelegt werden. Wenn also jemand anderes die Köder einfach in Gänge platziert hat, könnten Sie denjenigen, um weitere Fehlanwendungen zu vermeiden, auf die Gebrauchsanweisung hinweisen.
Es ist zugelassen zur Anwendung an und um Gebäude herum. Dort wird ein Gang geöffnet, der beispielsweise bis unter die Terrassenplatten reicht. Der Köder muss zuerst in eine Köderstation gelegt und dort fixiert (vorhanden Spieß dafür verwenden) werden. Anschließend wird die Box dann in den geöffneten Gang eingebracht. Der Gang mit der Köderstation wird anschließend licht- und luftdicht mit einer Steinplatte verschlossen, so dass die Wühlmäuse nicht misstrauisch werden. Der Köder sollte nach frühestens 5 Tagen nachgelegt werden. Als Köderstation bietet sich z.B. unser Sugan RattenKöderDepot an, da Wühlmäuse nicht in die Sugan MäuseKöderBox passen. Leider gibt es noch keine spezielle Köderbox für Wühlmäuse, weil diese gesetzlichen Vorgaben noch recht neu sind. Durch die Auslegung in gesicherten Köderboxen ist gewährleistet, dass sich Haustiere und Kinder nicht vergiften können (durch Essen des Köders). Sollten Sie jedoch zufällig oder beim Graben aufgrund des nicht zulässigen, offenen Auslegens einzelne Köderpads finden, sind diese sachgerecht zu entsorgen.

In Bezug auf die Sorge um das eigene oder ein Haustier aus der Nachbarschaft können wir Sie beruhigen.

Zur Beurteilung eines Risikos für andere Tiere durch das Ausbringen von WühlmausKödern muss ganz grundsätzlich zwischen der direkten Aufnahme (Primärvergiftung) und einer möglichen Sekundärvergiftung durch die Aufnahme über ein totes Tier unterschieden werden.

Die offene Auslegung von Rodentiziden ist gesetzlich, wie bereits weiter oben erläutert, verboten.
Grundsätzlich ist der Wirkstoff in Quiritox WühlmausKöder** ein Blutgerinnungshemmstoff, der konzentrationsabhängig auch für Haustiere, Menschen und andere Wildtiere giftig sein kann.

Wühlmäuse jedoch halten sich fast ausschließlich in ihrem geschlossenen unterirdischen Gangsystem auf, so dass hier ein oberirdischer Kontakt unwahrscheinlich ist.
Selbst Ratten und Mäuse ziehen sich bei einer Bekämpfung mit Ködern mit Blutgerinnungshemmern während der (verzögert einsetzende) Wirkung des Köders in ihren Bau zurück und sterben dort.

Nagerbekämpfungsmittel unterliegen einer Zulassung im Rahmen der Biozidrichlinie.
Im Jahr 2018 erfolgte eine gesetzliche Änderung der Biozidrichtline für Nagerbekämpfungsmittel , die durch nichtberufliche Anwender (also den Haus- und Kleingartenbesitzer) ausgebracht werden dürfen. Diese Regelung betriftt alle Hersteller solcher sogenannten Rodentizide.

Der Wirkstoffgehalt für die neuen Produkte, so auch für das von Ihnen genannte Quiritox, wurde nun so festgelegt, dass erst nach (wiederholter) Aufnahme des Köders die gewünscht Wirkung einsetzt und das Risiko einer Primärvergiftung von Nichtzielorganismen (hierzu gehört das Haustier) jedoch extrem verringert wird.

Die Frage, wie viel eine Katze fressen darf, kann auch deswegen nicht beantwortet werden, da rein rechtlich gesehen eine Katze Rodentizide nicht fressen darf und diesbezüglich keine Versuche durchgeführt werden dürfen.

Der Wirkstoffgehalt im Quiritox WühlmausKöder*** beträgt 27 mg Coumatetralyl pro kg Köder. Eine Wühlmaus muss über mehrere Tage ausreichend Köder aufnehmen, um zu sterben. Durch die neue Gesetzgebung werden nun Sekundärvergiftungen von Haustieren quasi ausgeschlossen.


*Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.

Freundliche Grüße
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Katharina Fasse
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