Eure Beiträge

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Name: Sabine
Beitrag vom: 17.06.2021
Hallo, in meinem Hochbeet hat sich eine weißlich/gelbliche Substanz angesiedelt. Zuerst war nur eine kl. Stelle Erde betroffen. Es sah aus, wie Madeneier oder die Hinterlassenschaft eines Tieres. Ich hab die Erde mit der Schaufel entfernt. 2 Tage später hatte sich am Stiel einer Paprikapflanze unten eine Art Geschwür gebildet. Etwa hühnereigroß, weiß und hart,
innen ist es durchgehend schwarz .
Können sie mir da einen Rat geben?
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 18.06.2021
Hallo Sabine,

vermutlich handelt es sich um einen Schleimpilz.

Schleimpilze (Myxomyceten) können weder dem Tierreich, noch den Pflanzen oder Pilzen zugeordnet werden, sie sind eine eigene Lebensform.
Schleimpilze ernähren sich von echten Pilzen, Bakterien und Algen, man sollte sie als interessantes Naturschauspiel betrachten.

Treten die auffälligen Fruchtkörper der Schleimpilze an Bauholz auf, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass sich im Bauholz noch unentdeckte Holz-zerstörende Pilze befinden. Die Schleimpilze ernähren sich von diesen schädlichen Pilzen. Geschädigtes Bauholz sollte trotzdem ersetzt oder behandelt werden durch einen Sachverständigen für Holzschutz.

Schleimpilze sind auf eine hohe Feuchtigkeit angewiesen, deshalb verschwinden sie bei Trockenheit fast vollständig wieder. Bei Nässe bilden Schleimpilze begeißelte Zellen aus, mit deren Hilfe sie sich fortbewegen können (mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1 cm pro Stunde). Dadurch können sie andere Pilze überwuchern und anschließend verdauen. Auch Pflanzen werden manchmal als Kletterhilfe genutzt, bleiben aber unbeschadet.

Das Zellwachstum und die Vermehrung der Schleimpilze wird ebenfalls durch Nässe angeregt, es können sich je nach Art handtellergroße Fruchtkörper ausbilden. Bei Trockenheit werden sogenannte Sklerotien (Dauersporen) ausgebildet, die ein Überleben der ungünstigen Bedingungen sichern.
Kommt es anschließend wieder zu einer feuchten Periode, können die Schleimpilze erneut auftreten.

Bekämpfungsmittel für diese Organismen gibt es nicht. Da sie aber keine Garten-Pflanzen oder Tiere schädigen, ist es auch nicht erforderlich, etwas dagegen zu unternehmen.

Freundliche Grüße
W. Neudorff GmbH KG
i.A. Sabine Aulich
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