Natürliche Helfer gegen Blattläuse
Findet hier die Nützlinge, die euch bei einem Blattlausbefall helfen und wie ihr sie effektiv einsetzt!
Schädlinge, Krankheiten & Co.
10 Min. Lesezeit
Zu den häufigsten und bekanntesten Schädlingen an unseren Pflanzen zählen die Blattläuse. Sie können fast alle Pflanzenarten im Garten und in geschlossenen Räumen befallen.
Je nach Witterung treten die ersten Blattläuse schon im April auf. In geschlossenen Räumen an Zimmerpflanzen können sie ganzjährig vorkommen. Kübelpflanzen sind im Winterquartier gefährdet, auch wenn draußen Schnee liegt. Woher sie dann kommen, ist auch uns von Neudorff ein Rätsel!
Blattläuse sitzen meist an den Blattunterseiten sowie an den Triebspitzen. Sie vermehren sich bis zum Herbst. Danach sterben die erwachsenen Tiere ab, nur die Eier überwintern. Und das auch in einem kalten Winter bei – 20 °C. Dass Blattläuse und auch andere Insekten bei einem kalten Winter erfrieren, ist ein Märchen. Sie sind hervorragend an unser Klima angepasst.
Im Frühjahr schlüpfen die ersten Blattläuse aus den überwinternden Eiern. Sie beginnen sofort mit der Vermehrung. Das Besondere daran ist, dass bis zum Herbst nur weibliche Blattläuse auftreten, die lebende Junge zur Welt bringen. Es gibt also keine Männchen, daher auch keine Befruchtung und Eiablage. Sondern nur Weibchen, die neue Weibchen hervorbringen, die ein genaues Abbild ihrer Mutter sind. Schon nach 10 bis 14 Tagen können diese neu geborenen Blattläuse wiederum Junge gebären. Pro Blattlaus sind das bis zu 100 Jungtiere in drei Wochen. Das geht also rasend schnell, daher können innerhalb kurzer Zeit sehr große Blattlauskolonien entstehen.
Wenn alle Blattläuse an der gleichen Pflanze bleiben würden, ginge diese schnell zugrunde. Dann hätten die Blattläuse keine Futterquelle mehr. Daher gibt es eine faszinierende Entwicklung: Bei zu vielen Blattläusen an der gleichen Pflanze werden auf einmal Läuse mit Flügeln geboren. Von den gleichen Läusen, die zuvor Blattläuse ohne Flügel zur Welt brachten. Die geflügelten Blattläuse fliegen, beziehungsweise lassen sich vom Wind tragen, und gelangen auf neue Pflanzen. Hier kommt die nächste Generation wieder ohne Flügel zur Welt.
Zum Herbst, bei niedrigeren Temperaturen, bringen die Weibchen erstmalig männliche Nachkommen zur Welt. Diese Männchen befruchten die Weibchen, die daraufhin Eier ausbilden und am sogenannten „Winterwirt“ ablegen. Dieser Winterwirt ist eine holzige Pflanze, also ein Strauch oder Baum, häufig ist es eine Rose. Hier vertragen die Eier -20 °C ohne Probleme. Die erwachsenen Tiere sterben ab, es überleben nur die Eier. Im nächsten Frühjahr schlüpfen daraus junge Blattläuse, die zum sogenannten Sommerwirt, einer Staude oder einjährigen Pflanze wechseln und diese befallen, und das Spiel beginnt von Neuem.
Blattläuse findet man meist in Kolonien an den Triebspitzen sowie an den Blattunterseiten der jüngsten Blätter, da an diesen Stellen der Pflanzensaft am nährstoffreichsten ist. Um diesen aufnehmen zu können, stechen die Blattläuse mit ihrem Rüssel die Pflanzen mehrfach an, bis sie auf ein Leitbündel (also eine Pflanzenader mit zuckerhaltigem Pflanzensaft) treffen. Durch den in der Pflanze herrschenden Unterdruck strömt der Pflanzensaft in die Laus, ohne dass sie dafür aktiv saugen müsste. Sie verwertet hauptsächlich die wertvollen Eiweißstoffe.
Die im Überschuss aufgenommene Zuckerlösung wird größtenteils unverdaut wieder ausgeschieden. Da die Läuse an den Blattunterseiten sitzen, fällt dieser klebrige Honigtau direkt auf die darunterliegenden Blätter. Oder auch auf die Fensterbank! Auf diesem Belag siedeln sich häufig Schwärzepilze an. Dieser sogenannte "Rußtau" schädigt die Pflanze zwar nicht direkt, beeinträchtigt aber das Aussehen und die Photosyntheseleistung und schwächt sie dadurch.
Durch die Saugtätigkeit der Blattläuse kommt es zu Verkrüppelungen der Triebspitzen und Blätter sowie zum Abfallen von Knospen. Außerdem übertragen viele Läuse gefährliche Viruskrankheiten, die nicht zu bekämpfen sind. Manche Pflanzen vertragen einen gewissen Blattlausbefall. Bei starkem Blattlausbefall können Pflanzen aber auch ganz absterben, zum Beispiel Lupinen.
Im Verlauf ihrer Entwicklung häuten sich Blattläuse, wie alle anderen Insekten, mehrfach. Denn sie haben kein „Innenskelett“ mit Knochen wie wir Menschen. Sie haben ein „Außenskelett“, eine feste Hülle, die kein Wachstum zulässt. Daher sprengen die Insekten die alte Hülle, wenn sie wachsen. Diese Hüllen finden sich auf den Blattoberseiten der darunterliegenden Blätter. Wenn ihr diese findet, könnt ihr sicher sein, dass sich Blattläuse an der Pflanze befinden. Viele Pflanzenliebhaber verwechseln sie mit Weißen Fliegen.
Blattläuse kommen in jedem Garten vor, und sind auch häufig an den Balkonpflanzen und Zimmerpflanzen zu finden. Verhindern könnt ihr das Auftreten nicht. Ihr könnt es den Blattläusen aber besonders schwermachen, indem ihr eure Pflanzen gut pflegt. Dazu gehört vor allem der passende Standort. Eine Rose beispielsweise braucht Sonne, sie wird im Schatten eher schwach wachsen und schneller krank werden. Auch der richtige Boden trägt zur Pflanzengesundheit bei. So wachsen die meisten Rhododendren in eher saurem, humusreichem Boden und gedeihen nicht in schwerem Lehmboden.
Sehr großen Einfluss auf die Pflanzengesundheit hat die richtige Ernährung – wie beim Menschen auch! Bekommen die Zimmerpflanzen und Pflanzen draußen zu wenig Dünger, bilden sie eher schwaches, weiches Pflanzengewebe aus. Ebenso führen qualitativ minderwertige mineralische Dünger mit ihrem meist hohen Stickstoff-Gehalt dazu, dass die Pflanzen nur ein weiches, wenig stabiles Gewebe ausbilden. Dort können die Blattläuse mit ihrem Saugrüssel sehr leicht einstechen und Pflanzensaft saugen. Mit unserem Azet GartenDünger und unseren anderen Spezialdüngern könnt ihr sicher sein, eure Pflanzen optimal zu ernähren. So könnt ihr eine spätere Bekämpfung der Blattläuse mit Pflanzenschutzmitteln aktiv vorbeugen.
Der Neudorff BioKraft Grundstoff Brennnessel AF hilft ebenfalls, die Zimmerpflanzen und Pflanzen im Garten nachhaltig zu stärken und hilft so, Pflanzenschädlinge abzuwehren. Dieser sogenannte Grundstoff beinhaltet nur natürliche Inhaltsstoffe und ist besonders für Hobbygärtner interessant, die ihre Pflanzen möglichst naturgemäß pflegen möchten. Der Grundstoff ist zu 100 % natürlich und besteht aus schnell nachwachsenden Rohstoffen. Er ist unbedenklich für Mensch und Tier und nicht bienengefährlich.
Benetzt die Pflanzen ober- und unterseits komplett tropfnass mit dem anwendungsfertigen Mittel. Je nach Kultur könnt ihr mehrere Anwendungen durchführen. Der Grundstoff wehrt die Blattläuse an Obst- und Gemüsekulturen sowie an Rosen und anderen Zierpflanzen und Zimmerpflanzen effektiv ab.
Die Rote Waldameise ist im Wald sehr hilfreich für den Pflanzenschutz. Die im Garten vorkommenden Ameisenarten sind dies aber leider gar nicht. Denn sie beschützen die Blattläuse vor ihren Gegenspielern, also den Marienkäfern und anderen Nützlingen. Das kann so weit gehen, dass sie die Nützlinge töten. Mit unserem Raupen- und AmeisenLeimring, den ihr um den Stamm von Gehölzen legt, verhindert ihr, dass die Ameisen hinaufklettern und die Blattläuse beschützen. Weitere Informationen zu dem Zusammenspiel von Ameisen und Blattläusen findet ihr in unserem Magazin-Beitrag Ameisen vertreiben und bekämpfen.
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Neudosan Neu Blattlausfrei13 wirkt mit Salzen natürlicher Fettsäuren, die in der Natur schnell abgebaut werden. Das Mittel gegen Blattläuse kann an Zierpflanzen, Kern-, Stein- und Beerenobst, Gemüse und Kräutern angewendet werden.
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Behandelt die Pflanzen mit den Mitteln nur, wenn sie trocken sind, und nicht unmittelbar vor Regen.
Am besten bei Windstille sprühen, damit nichts verweht, und bei maximal 25 °C, um Pflanzenschäden zu vermeiden.
Haltet bitte die angegebene Dosierung der Mittel ein.
Sprüht die Pflanzen tropfnass ein, insbesondere die Blattunterseiten, wo die Schädlinge sitzen.
In der Natur stellt sich immer ein Gleichgewicht ein zwischen Schädlingen und Nützlingen: fressen und gefressen werden, lautet die Devise. Im Garten, ja sogar auf dem Balkon könnt ihr viel dafür tun, dass sich nützliche Insekten bei euch wohlfühlen. Häufig ist es so, dass die Larven der Insekten andere Nahrung zu sich nehmen als die Erwachsenen. Beispielsweise bei Schwebfliegen oder Florfliegen ist das so. Die erwachsenen Tiere sind Blütenbesucher und ernähren sich von Pollen und Nektar. Ihre Larven dagegen sind gefräßige Blattlausräuber. Bietet also nektar- und pollenspendende Blütenpflanzen an, wie sie in unseren Wildgärtner Freude-Mischungen enthalten sind. Eine kleine Blumenwiese im Garten hilft da schon viel weiter. Indem ihr also Nützlinge in eurem Garten fördert, bekämpft ihr auch gleichzeitig die Blattläuse an euren geliebten Pflanzen.
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Allein in Deutschland gibt es über 80 verschiedene Marienkäfer-Arten. Sehr häufig ist der rote Siebenpunkt-Marienkäfer, der auch in anderen Farbvarianten auftreten kann. Pro Tag kann ein Käfer etwa 50 Blattläuse vertilgen und ist daher sehr willkommen. Ein Käfer kann bis zu zwei Jahre alt werden. Auch die völlig anders aussehenden Marienkäfer-Larven fressen viele Blattläuse. Den Winter überstehen die Käfer als erwachsene Tiere, sehr gern in der Laubschicht unter Sträucher oder zwischen Stauden.
Wer im Sommer die Türen nach draußen öffnet, bekommt oft Besuch von etwa 1 cm großen, fliegenden Insekten mit großen, zartgrünen Flügeln. Diese Florfliegen sind meist Blütenbesucher. Ihre Larven jedoch sind nicht umsonst als „Blattlauslöwen“ bekannt. Sie vertilgen Blattläuse in großer Zahl. Die Weibchen legen im Frühsommer und nochmals im Sommer Eier auf Stielen ab, direkt in den Blattlauskolonien. Die frisch geschlüpften Florfliegen-Larven machen sich sofort über die Blattläuse her. Wenn ihr keine "wilden" Florfliegen im Garten habt, könnt ihr bei uns Larven bestellen, die euch bei der Blattlaus-Bekämpfung helfen.
Häufig werden sie mit Wespen verwechselt, dabei sind ihre Flugkünste unverwechselbar: die Schwebfliege kann in der Luft quasi stehenbleiben, und auch im Zickzack fliegen – beides Fähigkeiten, über die Wespen nicht verfügen. Bei uns gibt es viele verschiedene Schwebfliegen-Arten, die sich in ihrer Lebensweise unterscheiden. Erwachsene Hainschwebfliegen zum Beispiel ernähren sich von Pollen und Nektar, die Larven verzehren bevorzugt Blattläuse. Bis zu ihrer Verpuppung können das mehrere hundert Läuse sein.
Findet hier die Nützlinge, die euch bei einem Blattlausbefall helfen und wie ihr sie effektiv einsetzt!