Eure Beiträge

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Name: Inge
Beitrag vom: 22.01.2010
In meinem Garten steht ein uralter Walnussbaum, der seit einigen Jahren Probleme macht. Der Baum trägt jedes Jahr viele Früchte, die aber ab Juni/Juli plötzlich schwarz werden und nicht mehr aus-
reifen. Eine Ernte ist praktisch nicht mehr vorhanden.
Handelt es sich hier um die Walnussfliege ? Da es sich um einen sehr grossen Baum handelt, werde ich hier mit normalen Mitteln nichts ausrichten können.
Schade um die guten Nüsse.
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Name: Malus
Beitrag vom: 24.01.2010
Hallo,
sind nur die Früchte befallen, oder werden auch Teile des Laubes braun - schwarz?
Ein Befall durch die Walnussfliege ließe sich durch das Aufhängen von Kirschfruchtfliegenfallen mindern, bzw. erst einmal gesichert feststellen. (Kirschfruchtfliege und Walnussfliege sind eng verwandt).
Nur ein sehr starker Befall würde zu kleineren Früchten führen, ansonsten frisst sich die Made nur durch den fleischigen Arillus und nicht in den Kern. Der Kern wird aussen schwarz, das "Fruchtfleisch" schleimig.
Ist kein Befall durch o.g. Fliege festzustellen, so handelt es sich eher um einen pilzlichen oder bakteriellen Erreger.
Bei einem so alten Baum wird eine Spritzung kaum durchführbar sein und bei einer Bakteriose gar nicht möglich. Weiterhin kann es durch eine Vollmast in bestimmten Jahren zu vermehrtem, frühzeitigem Fruchfall kommen. (googlen Sie mal den Begriff Alternanz).
Sollten Sie eine gezielte Düngung in Erwägung ziehen, so bedenken Sie, dass die Wurzeln die für die Nährstoffaufnahme sorgen, sich im Traufbereich der Krone befinden. Oft wird in Stammnähe gedüngt, dort ist es allerdings kontraproduktiv.
Empfehlenswert ist eine gezielte Düngung mit kalibetonten Düngern (AZ Vitalkali) und/oder als Volldüngung einen Beerendünger, oder z.B. Tomatendünger zu verwenden. Das mag unlogisch klingen, jedoch sind diese Dünger ebenfalls kalibetont, beinhalten aber ebenso alle weiteren Nährstoffe für die Pflanzen.
Bei einer Anwendung in einer Rasenfläche, die regelmäßig gedüngt wird, wäre meine Empfehlung das o.g. AZ Vitalkali, um eine Überdüngung des Rasens zu vermeiden.
Mit freundlichem Gruß,
Malus
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Name: NEUDORFF
Beitrag vom: 26.01.2010
Hallo Inge,

falls Sie in den Hüllen Ihrer Walnüsse kleine Maden gefunden haben, handelt es sich um die Larven der Walnussfruchtfliege (Rhagoletis completa). Diese Fruchtfliegenart stammt ursprünglich aus Nordamerika und ist mit unseren heimischen Kirschfruchtfliegen verwandt. Mittlerweile konnte sich die Walnussfruchtfliege in Mitteleuropa weiträumig ausbreiten.

Die erwachsenen braun gefärbten Fliegen sind etwa 5 - 8 mm groß und haben eine auffällige Flügelzeichnung (schwarze Bänder in den Flügeln) und ein gelbes Rückenschildchen.

Ab Ende Juni schlüpfen die erwachsenen Fliegen und legen ab Juli Eier in die grüne Fruchtschale der unreifen Walnüsse. Die schlüpfenden weißlichen Maden leben gesellig im Fruchtfleisch und ernähren sich davon. Durch den Befall wird das Fruchtfleisch schwarz, matschig und faul. Häufig bildet sich an den Nusskernen später zusätzlich noch Schimmel. Nach etwa 3 - 5 Wochen lassen sich die Larven entweder selbst aus der Frucht zu Boden fallen oder zusammen mit der fauligen Nuss, um sich im Boden zu verpuppen. Den Winter verbringt die Walnussfruchtfliege verpuppt im Boden. Der Schlupf erfolgt erst wieder im darauffolgenden Juni.

Zur Bekämpfung vernichten Sie sofort alle befallenen Früchte. Entsorgen Sie die Früchte entweder über den Restmüll oder verbrennen Sie befallene Früchte.
Eine weitere Gegenmaßnahme ist das Abdecken des Bodens mit engmaschigen Netzen (Maschenweite 1,5 mm x 1,5 mm) wie z. B. dem SchädlingsschutzNetz unter den Nussbäumen, sofern möglich, einerseits vor dem Fruchtfall, damit die Larven nicht zur Verpuppung bzw. Überwinterung in den Boden können, und andererseits auch im Sommer (ab ca. Ende Juni), um das Schlüpfen bzw. Ausfliegen der Fliegen zu verhindern. Zum Abfangen der Walnussfruchtfliegen empfehlen wir ab Ende Juni bis Ende Juli den Einsatz von KirschmadenFallen. Wie bei der Kirschfruchtfliege kann ein Teil der adulten Fruchtfliegen mit den beleimten Tafeln gefangen werden.

Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung der Walnussfruchtfliege sind derzeit nicht zugelassen.

Mit freundlichem Gruß
W. NEUDORFF GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer
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