Eure Beiträge

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Name: Katrin
Beitrag vom: 27.09.2014
Guten Tag!

Ich möchte gern Kirschbaumharz zur Herstellung einer bestimmten Kosmetik sammeln und habe nun - dank Ihres Forums - gelesen, dass es auch einen sog. Gummifluss bei Kirschbäumen geben kann. Wie kann ich sichergehen, dass ich Kirschbaumharz und keine Gummiflussflüssigkeit sammel?
Können Sie mir den Unterschied nennen?

Vielen herzlichen Dank für Ihre Hilfe

Katrin

P.S.
Da keine eigenen Kirschbäume habe, sammel ich von öffentlich zugänglichen Kirschbäumen.
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Name: Neudorff
Beitrag vom: 29.09.2014
Hallo Katrin,

Kirschen werden normalerweise nicht zur richtigen Baumharzgewinnung genutzt. Sie produzieren nicht so viel Harz in den Harzkanälen des Splintholzes, dass eine Gewinnung so ergiebig wäre wie bei z. B. Kiefern und anderen Nadelbäumen. Daher könnte ich mir vorstellen, dass sich ein Teil der Rezepte für Kirschharz auch auf das durch Gummifluss entstandene harzartige Produkt bezieht.
Eine gute Beschreibung dieses Phänomens finden Sie z. B. auch unter
w w w.fug-verlag.de/on780:
"Der sogenannte "Gummifluss" stellt eine Krankheit dar, welche oftmals dazu führt, dass ein Obstbaum komplett abstirbt. Der Gummifluss tritt hierbei an Ästen sowie Stamm durch die Rinde aus. Diese Krankheit befällt mit Vorliebe Steinobstbäume wie beispielsweise Pfirsich- und Aprikosenkulturen (seltener Pflaumenbäume) und im Besonderen Süßkirschbäume. Die Gummimasse besteht aus unterschiedlichen Säuren sowie Zuckerverbindungen. Die Entstehung des Gummis erfolgt dabei mittels einer Zellfunktionsstörung des Pektins und der Zellulose. Die Gummosis stellt somit keinerlei parasitäre Erkrankung dar, sondern eine physiologische Störung innerhalb der jeweiligen Pflanze."
Wikipedia ("Harze") gibt zu Naturharzen an:
"Naturharze sind eine Mischung verschiedener chemischer Substanzen. Die mengenmäßig vorherrschenden Verbindungen sind Harzsäuren, die zu den Carbonsäuren zählen. Frische Harze bestehen weiterhin zu einem nicht unwesentlichen Teil aus flüchtigen und aromatischen Verbindungen. Verdunsten diese, wird das verbleibende Material zäher und härter.
...
Pflanzliche Ausscheidungen ohne Harzfraktion setzen sich meist aus Polysacchariden zusammen und sind wasserlöslich. Sie zählen nicht zu den Naturharzen. Mischformen aus wasserlöslichen und harzhaltigen Komponenten stellen die Gummiharze dar.
...
Baumharze sind sekundäre Stoffwechselprodukte der Pflanzen, die über Harzkanäle an die Pflanzenoberfläche geleitet werden (zur Biosynthese siehe hier). Im normalen Lebenszyklus bilden harzerzeugende Bäume „physiologisches Harz“. Nach Verletzungen steigt die gebildete Menge, das „pathologische Harz“ dient dem Wundverschluss.
Die systematische Gewinnung von Baumharz geschieht durch das Harzen. Dabei werden künstliche Verletzungen durch Anritzen der Rinde herbeigeführt und das austretende Harz in einem Behälter gesammelt."
Da in verschiedenen Foren berichtet wird, dass das Gummifluss-Harz nicht brennt und im Gegensatz zu anderen Harzen größtenteils wasserlöslich ist, werden dabei wohl bestimmte Inhaltsstoffe der richtigen Baumharze fehlen.
Am besten Stellen Sie Ihre Frage auch noch einmal in einem dieser speziellen Foren.

Mit freundlichem Gruß
W. NEUDORFF GmbH KG
i.A. Kristin Germeyer
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